Gestern Morgen bin ich zum Bäcker geradelt. Wenn ich da um 7:30 h aufschlage, dann ist da wenig los und ich kann mein Fahrrad einfach vor der Tür abstellen. Da sehe ich es und muss es nicht abschließen, was meiner Faulheit geschuldet ist. Das geht aber eben nur, wenn nichts los ist. Wenn ich mal später zum Bäcker fahre, dann stelle ich das Fahrrad an der dafür vorgesehenen, wenn auch nicht gekennzeichneten Stelle, ab und schließe das Rahmenschloss. Jetzt der Bogen zu den Golfcarts. Das meine mir von unserem Multiversum anvertraute Gattin und ich Golf spielen, denn das darf ein jeder Depp, habe ich schon aufgeschrieben. Nun gibt es 3 ½ Sorten von Golfspielern. Erstens diejenigen, die ihr Golfbag tragen. Das sind zumeist fitte junge Leute oder fitte mittelalte Golfer. Wobei hier eindeutig die Männer überwiegen. Dann gibt es jene, die laufen und einen Golftrolley besitzen. Da ist das Bag drauf, man (frau) schiebt oder zieht. Das ½ bezieht sich auf die Golfer mit einem elektrisch betriebenen Trolley. Die laufen zwar, ziehen bzw. schieben aber nicht. Meist sind sie über 50 Jahre alt. Und dann kommt die Kategorie 3. Das sind jene, die gemütlich auf den vierrädrigen Carts mit bis zu 10 km/h über den Golfplatz rasen und ab und an den Ball spielen. Jedoch ist die Sache die, dass alle über alle lästern. Die Autofahrer über die Trolleyleute, weil deren Spieltempo leicht geringer ist. Meine Frau und ich denken, dass die gar nicht wirklich schneller sind, falls der Golfplatz so angelegt ist, dass der Weg vom Grün (Loch) zum nächsten Tee (Abschlag) kurz ist. Nur wenn dazwischen 100 bis 200 Meter liegen, dann wirken sich die 10 km/h tatsächlich aus. Die Träger halten alle anderen ohnehin für Weicheier – und das völlig zurecht aus deren Sicht! Die Trolleyfahrer lästern logischerweise ordentlich über die Cartfahrer. Das ist wie im Straßenverkehr: Radfahrer gegen Autofahrer, Autofahrer gegen Radfahrer und Fußgänger gegen alle. Mein Spruch bezüglich mancher Cartfahrer ist: „warum fährt er/sie denn nicht gleich mit der Karre bis ins Clubhaus rein, dann muss er/sie überhaupt nicht laufen.“ So weit, so Golfplatz. Da wir aber heute in einer Zeit leben, in der zum ganzen Verkehrsdesaster der Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer noch eine Spezies auf die Erde zu uns kam, die gefühlt von extern – außerirdisch sozusagen – auftauchte, nämlich die Scooterfahrer, kann man noch mehr und noch besser ablästern. Von mir werden die Scooterfahrer meist als „Organspender“ abgetan, weil die meisten ohne Helm unterwegs sind. Was dann die Chirurgen freut, weil man in unserem Idiotenland nur Organe von Hirntoten für die Spende entnehmen darf. Womit die Rollerfahrer natürlich ein unheimliches Zusatzpotential für Spenderorgane darstellen. Viele Scooterfahrer die mir so auf der Straße oder mit 20 km/h auf dem Gehweg begegnet sind, taugen allerdings eigentlich schon in lebendem Zustand – weil hirntot – als Organspender. Aber, um der Idiotie dieser Spezies die Krone aufzusetzen, war ein solcher Scooterfahrer gestern mit seinem Scooter im Bäckerladen. Als ich das sah, da dachte ich nur wie so oft: „immer wenn Du glaubst alles gesehen zu haben, es geht immer noch steiler“. So warte ich nun wohlgemut auf den Tag, an dem wirklich Golfspieler mit ihrem Cart dem Inneren eines Clubhauses ihre Aufwartung machen.
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