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Wetterberichte oder auch die Kachelmannisierung der Wettervorhersage

ärgern mich schon seit langer Zeit. Meistens erzählt man uns dort einen fürchterlichen Blödsinn. Wissen sie eigentlich, dass ein Meteorologe bis zum Vordiplom Physik studiert? Nein, ist aber so. Das bedeutet, dass der oder die „Gutste“ – wie man in Hessen sagt – sich für 4 Semester mit Physik beschäftigt und danach nahtlos in eine Pseudowissenschaft übertritt, die in der Rangfolge, nach meiner Einschätzung gleich hinter Wahrsagen (gerade stelle ich fest, dass es kein vernünftiges (oder sollte ich schreiben: Wahrsagerei – wo ist da das Ei?) zugehöriges Substantiv für wahrsagen gibt) und Astrologie kommt. Immer wenn ich den Wetterbericht schaue, habe ich das unbestimmte Gefühl man sagt mir wie das Wetter morgen wird, und wenn die dafür notwendigen Sätze endlich gesagt sind, dann heißt es: „mehr oder weniger, oder auch nicht“! Wozu also überhaupt einen Wetterbericht, zumal man meist am nächsten Tag feststellt, dass es sowieso anders ist als vorhergesagt. 

Allgemein wird gesagt, dass die Meteorologen eine Trefferquote von rund 60 % haben. Glaube ich nicht. Wenn man deren vielleicht und aus Weglassungen und Unbestimmtheiten bestehenden Aussagen mal herausnimmt, dann landen die doch glatt unter 50 %. Und 50 % Vorhersagewahrscheinlichkeit schaffen Sie auch. Dazu müssen sie lediglich am Abend eine Entscheidung treffen, nämlich ob Sie sagen: die Sonne scheint morgen oder morgen wird es regnen. Egal was immer passiert, eines von beiden tritt ein. Daraus folgt, dass Ihre Trefferquote langfristig gegen 50 % geht, wenn Sie das jeden Tag so machen. Also wären Sie in jedem Fall besser als ein Meteorologe. Schauen wir uns doch die sogenannten Bauernkalender einmal an. Da wird an einem bestimmten Tag, wie auch immer der heißt, praktisch eine Nullinie gezogen und von da an wird auf die Erfahrung der letzten Jahrzehnte gesetzt und das Wetter entsprechend vorhergesagt. Das Ergebnis ist dann, dass diese Leute Trefferquoten von mehr als 70 % erreichen. Für ihre guten Dienste werden diese Leute natürlich belohnt, meist indem Sie als Scharlatane und Wetteramateure tituliert werden. Dabei sind deren Voraussagen meist besser als die der für teures Geld aufwändig ausgebildeten Wetterfrösche.

Ich kann deshalb sehr gut verstehen, warum ein Michael Schumacher (Dank Herrn Kachelmann kann ich hier die Autokorektur – Schuh – von Word korrigieren- so tief sind wir gesunken) diesen Wettermenschen, die auf Empirik und tatsächlicher Wetterbeobachtung basierende Aussagen machen, so vertraute. Wenn ich an seiner Stelle entscheidende Rennen hätte fahren müssen, würde ich es auch nicht anders machen.

Für mich persönlich habe ich eine einfache Methode entwickelt mit dem Wetter umzugehen. Ich ignoriere Wetterberichte weitgehend und verlasse mich auf mein persönliches Gefühl. Das heißt wenn ich das Gefühl habe es kommt Gartenwetter, plane ich Gartenarbeit, wenn nicht, plane ich keine Gartenarbeit. So einfach kann das Gehen. Wenn ich morgens aufstehe, dann schaue ich aus dem Fenster und/oder gehe auf den Balkon und so wie das Wetter ist, kleide ich mich halt entsprechend an. Das ist in meinen Augen der beste Weg mit dem Wetter umzugehen, denn ich kann ohnehin nicht verstehen, warum jemand Wetter studiert, wenn er es sowieso nicht ändern oder beeinflussen kann.

In der Nachschau denke ich immer öfter darüber nach, ob die abnehmende Qualität nicht auch mit der „Kachelmannisierung“ zu tun hat. Damit meine ich, dass Leute, welche das Fach gar nicht gelernt (studiert) haben, sich medienwirksam aufbauschen und Blödsinn auf eine telegene und symphatische Weise erzählen. Es gibt in Deutschland immer noch den deutschen Wetterdienst, der sitzt in Offenbach, früher machten die auf der Basis ihrer Daten die Vorhersagen für Deutschland, dann kam Kachelmann. Nun muss das Wetter auf Highheels mit möglichst großen Möpsen präsentiert werden, wodurch die Vorhersagewahrscheinichkeit zwar nicht steigt aber „Vatting“ gerne guckt.

Nachtrag: setdem meine Frau und ich Golf spielen, haben wir den Eindruck, dass die Wetterprognosen zwar immer noch schlecht sind, aber dies oft daran liegt, dass die Prognosen erst mit 24- bis 48-stündiger Verpätung eintreffen.

Mein-erster-Golfschlag-1993-Japan

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Categories: 我的金瓶梅

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admin

1 reply

  1. Ich habe das studiert, sie kleiner Wichtigtuer. Alle Vorlesungen, alle Praktika mit Testat. Nur am Ende die unwichtige Diplomprüfung in Geographie nicht gemacht. Und allezeit klug genug, um zu wissen, wie man Michael Schumacher schreibt. Und ja, die Zeiten haben sich geändert. Heute darf jeder Depp Golf spielen.

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