Ich habe gelesen, dass DHL die Auslieferung an Menschen im Hochhaus „Weißer Riese“ in Duisburg gestoppt hat. Diese Maßnahme hat DHL zum Schutz der Zusteller getroffen, weil denen da offensichtlich Gefahr droht. Erstens verständlich, wollen doch Andere auch noch ihr Paket vom Zusteller haben. Zweitens im Hinblick auf die Arbeitssicherheit völlig richtig. Bei der Arbeitssicherheit gibt es nur ein einziges Credo: „Null Toleranz“! Schließlich hat kein Arbeitgeber das Recht seine Mitarbeiter einem gesundheitlichen Risko auszusetzen; Punkt. Trotzdem musste ich gestern herzlich lachen, denn als ich Essen auf Rädern ausgefahren habe, da hatte ich auch einen weißen Riesen, nur das meiner eher ein Scheinriese bzw. Zwerg war. Ein Haus mit 6 Parteien und das Essen ging in den ersten Stock rechts. Auf meinem täglichen Weg dahin bog ich immer hinter einem Bahnübergang rechts ab. Jeden verdammten Tag. Als ich meine Tour an meinen Nachfolger übergab, die Stadt Emden hatte in all ihrer Weisheit beschlossen, Arbeitslose mit Vergangenheit dafür engagieren zu lassen, bog ich wie immer nach dem Bahnübergang rechts ab. Am nächsten Tag das Gleiche und mein Nachfolger brummte,
„da darf’ste aber nicht rechts abbiegen.“ Ich meinte sowas wie:
„wie jetzt?“ Am folgenden Tag fuhr er die Tour und ich saß auf dem Beifahrersitz. Am besagten Bahnübergang sah ich es dann, nur Geradeaus. Na klasse dachte ich, nie vorher gesehen. Es war Ja auch nicht mehr zu klären, ob das Schild da schon 6 Monate vorher hing, als ich anfing die Tour zu fahren, oder ob leise Weise das irgendwann klammheimlich aufgehängt hatten. Jedenfalls hatte mein Nachfolger recht und ich war jeden Tag feucht und fröhlich verkehrswidrig dort abgebogen. Das finale Problem meines Nachfolgers war, bitte nicht lachen, dass er am ersten Tag den er die Tour alleine fuhr von Streifenhörnchen angehalten wurde und 10 Mark berappen musste. Da war er dann schon ein bisschen sauer auf mich. Zurück zum Scheinriesen. Ich hatte am Anfang meiner Essen auf Räder Karriere schon ein paar Tage das Essen dorthin geliefert, da ging an einem Tag die Tür auf und dort stand nicht die Mittvierzigerin, für die das Essen bestimmt war, sondern ein vollkommen besoffener Asi, der voll Aggro auf mich losging und mich verprügeln wollte. Ich wich dem Deppen aus und machte mich aus dem Staub. Dann eine Woche später das Gleiche nochmal, da hatte ich dann die Nase voll. Der Typ war eigentlich kein Problem, so besoffen wie er war, hätte ich ihm auch die Nase brechen können, aber wozu, nix wie Ärger? Ich stellte von nun an das Essen auf die Fußmatte, klingelte und ging. Am Ende hatte ich Zeit gespart und hatte einen Vorteil in unserem täglichen Wettkampf der zwei Touren gegeneinander, wer ist als Erster in der Stadt bei Tschibo ist und den Kaffee bestellt. Trauen Sie keinem Zivi der Essen auf Rädern ausfährt. Warum? Nun, als ich die Tour von meinem Vorgänger übernahm meinte der im Philosophenviertel, in dem es nur rechts vor links gab, zu mir:
„einfach immer draufhalten, die Bremsen schon.“
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