Ich habe ein Video gesehen, in dem gezeigt wird wie man behandelt wird, wenn man in Japan tankt. Da ist ein ehrfürchtiger Tankwart, der das Auto betankt während der Fahrer im Fahrzeug sitzt, wobei die Zapfpistole von oben heruntergezogen wird und nicht von der Seite zugeführt wird. Der Tankwart wickelt dann die Zahlung ab und das war es dann. Ich habe das in Japan 1993 zum ersten Mal als Beifahrer unseres Takahashi erlebt. Das Problem damit ist, dass immer, wenn ich einen Tankwart sehe, ich an meinen Vater denken muss. Und eben daran wie sehr dieser sich in den 60er Jahren aufregte, als die ARAL-Tankstelle in Bremen Huchting unter der B 75 den Tankwart abschaffte. Meine Güte, hat der geflucht und geschimpft. Das hat mich so tief geprägt, dass ich, als vor einigen Jahren ausgerechnet ARAL – in diesem Fall an der A 66 – einen Tankwart anstellte, begann, den Service durch Tankwarte zu verweigern. Zu meiner tiefen Freude wurde das dann auch fix wieder eingestellt und man konnte ohne Diskussionen sich wieder selbst die Finger an der Zapfsäule verölen. Das ist besonders gut, wenn die ignoranten Tankstellenpächter keine Handschuhe an der Zapfsäule vorhalten. Man allerdings tanken muss, um dann anschließend zu Hause mit nach zweimaligem Seifengebrauch noch immer nach Benzin stinkenden Händen das Abendendessen zuzubereiten. Jedenfalls lasse ich keine fremden Menschen mein Auto betanken, „never ever“. „Never ever“? Stimmt nach unserem USA-Urlaub 2023 leider auch nicht mehr. Als wir durch New Jersey tourten und irgendwann die Gallonen im Tank unseres unvermeidbaren Chevy Malibu schwanden, suchte ich eine Tankstelle auf um dort festzustellen, dass die Autos durch Servicepersonal betankt wurden. Daraufhin erklärte ich die Tankstelle als unerwünscht. Meine mir von unserem Multiversum anvertraute Gattin kennt meine Sturheit in solchen Fragen und erträgt das still. Ja, das ist wahre Liebe. Meist denkt sie sich ihren Teil, lacht oder grinst über meine Blödheit und lässt mich im Glauben ich täte das Richtige. Nun hatten wir auch in anderen Bundesstaaten getankt und dort konnte man immer zwischen Service und „No Service“ wählen. Aber auch die nächste Tankstelle hatte keinen „No Service“ Bereich. An der dritten Tanke war der Sprit dann so knapp, dass ich tanken musste. Also fragte ich einfach den Tankwart nach „Self-Service“, worauf dieser mir ziemlich deutlich den Vierwortsatz vor den Latz knallte:
„all Jersey is service. Thats the law“.
Na Klasse dachte ich, bist mal wieder durch Konsequenz aufgefallen und an die Wand genagelt. Meine Frau lachte in sich hinein und wir ulkten den Rest des Tages bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer wieder: „all Jersey is service“.
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