Ich bin mal wieder stinksauer. Ich habe heute früh im Rhein-Main-Teil der FAZ gelesen, dass die Polizei sich mal wieder für nichts zu schade war. Der Rhein-Main-Teil der FAZ ist das, was ich allerletztes lese. Aber ich blättere ihn immerhin durch und ab und an finde ich leider auch Dinge die ich tatsächlich lesenswert find. Ansonsten empfehle ich den Rhein-Main-Interessierten doch eher die Frankfurter Rundschau zu lesen. Jedenfalls ging es in dem Artikel um ein rotes Kreuz. Und zwar jenes, welches irgendeine regionale Verkehrszentrale (Hessen-Mobil ?) oder die Verkehrszentrale Deutschland – so ganz genau lässt sich das nicht feststellen (Intransparenz3 sozusagen) – in ihrer gnadenlosen nicht vorhandenen Weisheit auf den Gängelbändern (Verkehrsbeeinflussungsanlagen) rund um Frankfurt auf A3, A5 und sogar auf der A66 (bei Langenselbold – Ralf M. nannte es immer Lang-Gänsenbold) manchmal anzeigt. Die Polizei hat nun, in ihrer ihr manchmal anhaftenden Erfüllungsgeilheit, auf der A3 Autos, die auf einer mit dem roten Kreuz gekennzeichneten Spur fuhren, fotografiert. Das waren an Ihrer Zahl 1325 Stück. Und die Fahrer sollen nun mit einem Bußgeld von 90 Euro plus einen Punkt in Flensburg belohnt werden. Laut dem Artikel hebt die Polizei sogar noch darauf ab, dass die meisten Autofahrer gar nicht wissen, dass das rote Kreuz tatsächlich das Fahren auf dieser so gekennzeichneten Spur untersagt. Man habe sogar eine Aktion rotes Kreuz……. gestartet. Müssen jetzt 1325 Autofahrer mit einem Punkt in Flensburg bedacht werden, damit die Polizei die ihr zustehende Aufmerksamkeit bekommt? Sieht jedenfalls ganz danach aus. Ich hoffe eine große Masse der Betroffenen hat eine Rechtsschutzversicherung und wehrt sich. Dann freut sich das völlig unterlastete zuständige Gericht über einen Haufen unnötiger Verfahren und kann dann im Gegenzug richtige Verbrecher laufen lassen, weil die Verfahren derjenigen nicht rechtzeitig bearbeitet werden können. Herr lass Hirn regnen. Denken diejenigen, welche sich solch einen Unfug ausdenken irgendwann in ihrem Dasein mal nach bevor sie in Aktion treten?
Zurück zum roten Kreuz. Auch ich wusste nicht, dass das Ding tatsächlich das fahren in der so gekennzeichneten Spur untersagt/verbietet. Ich fahre jeden Tag mit zigtausenden anderen Autofahrern gemeinsam unter diesen Gängelbändern durch; im Berufsverkehr halt. Da interessiert es kein Schwein, ob da oben ein rotes Kreuz ist oder nicht. Die meisten „Mitmir-Autofahrer“ sind durch den täglichen Schwachsinn der Gängelbänder mehr oder minder konditioniert und wissen, dass in 50 % der Fälle die Spur zwar als gesperrt ausgewiesen ist, allerdings gar keine Sperrung oder ein Hindernis vorhanden ist, weil um die Uhrzeit zu der die Meisten unterwegs sind, die Baustellenonkel noch gar nicht auf der Bahn sind. Und sollte dann doch mal ein Hindernis vorhanden sein, dann ist ohnehin Stau oder stockender Verkehr und alle müssen sich vorne einfädeln. Ich frage mich gerade was soll eigentlich passieren, wenn Ernst Sack, seines Zeichens Frührentner und mit 2000 Autobahnkilometern im Jahr ein rechter Fahrprofi auf das rote Kreuz trifft und dann anhält, weil er sich in den voll fließenden Verkehr um-einordnen will/muss? Dann hat er zwar den Punkt in Flensburg eingespart, dafür ist sein Auto Totalschaden und seine Gattin wird vielleicht ins Krankenhaus gefahren. Liebe Leute, liebe Leute.
PS: Inzwischen ist es mir gelungen unter Ausweitung meiner Recherchen einen Beitrag der Autobahnpolizei Frankfurt zu er-googeln, in welchem klar gestellt wird, dass die Schaltung des nicht humanitären Roten Kreuzes durch die Verkehrszentrale Deutschland erfolgt ist.
Nachtrag: der o. g. Beitrag der Autobahnpolizei Frankfurt trägt das Datum 22. August 2024. Ergo konnte ich wohl eher nicht in diese Falle tappen – bzw. fahren – weil ich nach einer Kiefer-OP am 20. August am 21. und 22. unter Schmerzmitteleinfluss zu Hause auf dem Sofa lag und deshalb nicht ins Büro fahren konnte!
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