Fährt man in China mit den neuen Hochgeschwindigkeitszügen, dann hat man natürlicherweise immer die modernsten Bahnhöfe, da diese nunmehr ausschließlich für die neue Züge geplant werden. Auffällig ist, dass es immer nur eine Rolltreppe auf die Bahnsteige hinauf oder hinunter gibt, die immer in die richtige Richtung läuft. Erreicht wird dies dadurch, dass man mehr oder minder „Boardinggates“ – ähnlich den Flughäfen – hat, und so den Strom der Menschen steuert. Trotzdem fällt einem irgendwann etwas auf. Am Anfang ist es mehr ein dumpfes Gefühl, man denkt irgendwas ist anders oder fehlt. Irgendwann fällt dann der Groschen und nimmt wahr, dass auf den Bahnsteigen keine Leute herumlaufen, die da nichts zu suchen haben.
Bei uns kann heute jeder Kretin auf jeden Bahnsteig Deutschlands laufen, ohne das ihn ein anderer kontrolliert. Warum das nicht fein ist, muss ich wohl kaum erläutern, drogensüchtige Bettler, rumänische „Klaukinder“ und alles was die Republik sonst noch hergibt. Mal abgesehen von dem Zugsystem in China, welches mit 300 km/h als Standard durch die Gegend rast und selten anhält – nicht wie bei uns, da hält der IEC in der Weltstadt Limburg extra nochmals an, damit die Bahn auch Ja nicht mit dem Flugzeug konkurrieren kann- sondern nur in den Millionenmetropolen. Das zweite ist, die Bahnhöfe sind sauber, übersichtlich angeordnet und es hängt da niemand ab, der sich gerade der von uns Arbeit genannten täglichen Tätigkeit entzieht und hofft am Bahnhof könne er ohne Arbeit reich werden.
Was mir dann aber am Abend durch den Kopf schoss, macht mich dann wohl endlich zum Nazi in unserer „verLinkten“ Gesellschaft. Da gab es früher etwas, nämlich sogenannte Bahnsteigkarten – die gab‘s wirklich als ich noch ein kleiner Junge war. Wollte man jemanden zum Zug bringen oder abholen, dann musste man sich für ein paar Groschen eine Bahnsteigkarte kaufen, wurde kontrolliert und durfte erst dann den geheiligten Bereich des Bahnsteigs betreten. Voll Öde, höre ich es schon. Also weitermachen wie bisher?
Meine Mutter fährt mit ihren 76 Lenzen mittlerweile schon deshalb ungern mit der Bahn, weil die Umsteigetakte des ICE nur noch von Zehntausendmeterläufern bewältigt werden kann, aber eben auch weil sie keinen Bock hat immer angelabert zu werden.
„Höh, hasste mahl ne Marg“, sollte als Stichwort wohl genügen. Ganz abgesehen von den anderen Halunken die ihr vor drei Jahren in Köln auf dem Bahnsteig das Portemonnaie geklaut haben. Kommen noch die netten rumänischen „Klaufamilenbetriebe“ hinzu, die unsere Datenschützer vor Erfassung, Ergreifung durch die Polizei und alltäglicher Nichtsanktionierung durch die Justiz beschützen, weil man nicht einfach Kameras aufhängen darf. Sollte man ausnahmsweise dürfen, dann darf man die Aufnahmen nicht verwenden. Um Gottes Willen, wäre aber schlimm, wenn Erna Sack aus Wuppertal-Elberfeld wüsste, das ein wohlsituierter Herr aus München in Düsseldorf vom Bahnhof Richtung Puff abbiegt.
Früher war nichts besser, aber einige Dinge waren durchaus Vernünftig.
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