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Das Herz in der Hose

Ach ja die Feuerwehr. Das war auch so eine Nummer, die keiner glauben mag. Wir wohnten in Liederbach in einer Wohnung, in einem Haus, welches etwa 150 m von der Feuerwehr entfernt liegt. Wenn man so dicht an der Feuerwehr wohnt, dann hört man nachts nicht mehr, wenn die Jungs ausrücken. Das Geräusch kennt das Unterbewusstsein offensichtlich, und man reagiert nicht mehr darauf. Passiert ist es eines Nachts gegen halb zwei. Die Feuerwehr rückte aus, unter vollem Sireneneinsatz. Irgendwann sagte mir mein Unterbewusstsein trotzdem, dass irgendetwas faul sein müsse. Da war immer so ein blaues Licht bei uns im Zimmer. Das blinkte auch so merkwürdig. Ich wurde wach und stand auf. Dann weckte ich meine und sagte:
„du die Feuerwehr steht bei uns vorm Haus.“
Meine Frau holte den Jungen aus dem Bett und ich checkte erst mal grob die Lage. Grob hieß: es war Qualm im Flur aber die hinteren Zimmer waren rauchfrei. Erstmal habe ich alle Fenster dichtgemacht, die offen waren. Dann habe ich das Schlafzimmerfenster vorsichtig geöffnet und die Feuerwehr gefragt was los ist. Die meinten im Keller brennt es und ob wir Rauch im Zimmer hätten.

Da wir keinen Rauch drinnen hatten, konnten wir bleiben wo wir waren, laut Feuerwehr. Dann wollte ich meine Klamotten anziehen, die hätten auf dem Sessel liegen müssen wo ich sie am Abend abgelegt hatte. Da waren aber keine Klamotten mehr, denn die hatte meine Frau an. Offensichtlich fühlte sie sich in meinen Kleidern sicherer als in ihren eigenen, soviel zum Thema, dass Frauen eigentlich einen „“Chauvi“ wollen. Da mir die Kleidung meiner Frau nicht passt habe ich mir erst mal was zum Anziehen gesucht und bin dann mutig mit einem Tuch vor dem Mund durch den verqualmten Flur in die Küche und habe die Balkontür aufgerissen, damit der Rauch abzieht. Danach bin ich wieder zurück und bekam dann mit, das die Feuerwehr die Schläuche ausgerollt hatte, in den Keller vordrang und eigentlich löschbereit war. Aber dann hörte ich einen der Feuerwehrmänner nur immer brüllen:
„Scheiße, warum läuft das Wasser nicht, warum läuft das Wasser nicht…“!
Da hatte ich dann wirklich das Herz in der Hose, schlucken war schwierig, man malt sich die schlimmsten Dinge aus, nämlich das jetzt das ganze Haus abfackelt und man, Versicherung hin oder her, erst mal praktisch nackig dasteht. Irgendwann lief dann das Wasser und die haben den Brand in „0,Nix“ gelöscht. Dann stellten wir fest, dass einer unserer Nachbarn das Feuer bemerkt hatte als er nach Hause kam und die Jungs gerufen hatte. Dem bin ich heute noch dankbar, dem guten Arno. Wir haben dann alle, bis auf jene, die von der „Rotkreuzmafia“ wegen Verdachtes auf Rauchvergiftung erst mal in Gewahrsam – heißt abtransportiert – genommen wurden, in unserer Küche Tee getrunken und spekuliert. Im Feuerwehrbericht stand: technischer Defekt. In meinem Bericht im Kopf steht: „Kabelschmorbrand“ verursacht durch das Kabel selbst (ich habe noch Bilder von dem Kabel und der Schmorstelle). Da die Versicherungen so blöd sind, den Schaden zu bezahlen, statt den Hersteller des Kabels nach dem Produkthaftungsgesetz in Regress zu nehmen, ach was soll es…

Nach diesem Ereignis bin ich erst mal sofort passives Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr Liederbach geworden, weil der Städter begriff, dass ohne diese Jungs man außerhalb einer Stadt verdammt alt aus sieht. Sorry, das ich so lange zu dieser Erkenntnis gebraucht habe.

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Categories: 我的金瓶梅

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