Menu Home

Hat doch schon mal gut funktioniert

Unser mittlerweile sehr wohlgeratener Sohn hat mich überrascht. Eigentlich sind nämlich die Themen, Humor – gern auch mit Galgen, Sarkasmus und Ironie mehr mein Thema als das meines Stammhalters. Ich habe im letzten Herbst neben meinem Parkplatz eine Hecke zurückgeschnitten. Besser gesagt ist das keine Hecke, sondern so ein Schlingpflanzenscheiß der an einem 1,6 Meter hohen Spalier wächst. Das Problem mit dem Kraut namens Henry’s Geißblatt, oder präziser: immergrünes Geißblatt ist, dass es erstens wächst wie Unkraut, zweitens meines Erachtens für den Zweck ungeeignet scheint und drittens unsere Vormieter das Zeug haben 2 Jahre völlig ungebremst wachsen lassen. So wuchert das das Zeug 60 Zentimeter hoch über dem Spalier. Schlimmer ist noch, dass die völlig unkontrolliert herauswachsenden und die von oben herab hängenden Äste wenn sie nass sind, mich nass machen wenn ich ins oder aus dem Auto steigen will. Nun hatte ich den vordersten der 8 Stöcke im Herbst auf ziemlich Null gekürzt um zu sehen was der macht. Kackt er ab, hätte ich was Neues (richtigeres) gepflanzt, oder kommt der wieder raus, dann kann man das Wachstum wenigstens kontrollieren. Wobei mir bei dieser Aktion auch bewusst wurde, wie bescheuert der Mensch wirklich ist. Erst pflanzt er etwas an das natürlich wachsen will und dann fängt er kann die Pflanze durch beschneiden und Äste verbiegen zu drangsalieren, damit sie etwas tut was eigentlich wider ihre Natur ist. Der Grund warum ich hier so vorsichtig zu Werke ging ist, dass ich einmal vor vielen Jahren eine Thuja Vorgartenhecke bis auf die Wurzel runtergeschnitten habe, weil diese so verwuchert war, dass man die Hecke nicht zurückschneiden, sondern zurücksägen musste. Daraufhin behauptete ich ca. 1½ Jahre lang, die Thuja würde schon wiederkommen – was sie aber ums verrecken nicht tat. Woraufhin ich dann eine Neuanpflanzung vornehmen musste. Da der abgeschnittene Henry – Henry finde ich schöner, da kann ich meine Abneigung auf ein imaginäres Gesicht statt auf eine Pflanze konzentrieren – aber fleißig, wie besagtes Unkraut, wiederkam, schnitt ich die anderen 7 Stöcke auch bis kurz vor die Grundmauer zurück. Irgendwann trudelte dann unser Sohn mit unseren zwei Enkeln ein und kam zu mir. Wir unterhielten uns eine Weile über dies und das und ich schnitt gerade den vorletzten Stock runter, da meinte mein Ableger völlig trocken zu mir:
„schneid doch ganz bis unten hin ab, das hat doch schon mal gut funktioniert.“
Meine Reaktion überrascht vielleicht, aber ich musste lachen, einfach nur lachen. Mein Sohn lachte herzlichst mit und wir kriegten uns gar nicht wieder ein. Ich musste an die Thuja denken, und dass ich mach 1½ Jahren dann doch neu pflanzen musste. Was mir aber erst später einfiel ist, ich hätte sagen sollen: „dafür hatten wir es aber in der Küche und im Esszimmer wenigsten sehr hell“.

Categories: 我的金瓶梅

Tagged as:

admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert