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No mercy mit den Christen

Gestern um 16:55 MEZ (3. Oktober 2007 – ich war beruflich in Rom) muss die Erde ganz kurz, ein ganz klein wenig, gezittert haben. Da hat nämlich ein Antichrist – also Ich –  das Gewölbe der Papstgräber im Vatikan betreten. Ich hoffe ich bekomme dieses Kapitel  zustande, denn es gibt viel dazu zu Schreiben.

Also ich da rein, eigentlich wollte ich nur in den Petersdom, hätte mir gereicht, aus mir macht keiner mehr einen Heiligen. Da ich aber mit den anderen Idioten aus der ganzen Welt in einem Strom unterwegs war und ein italienischer Aufseher immer nur: „One Way“ brüllte, bin ich durch diese Halle von Gräbern im Keller gelatscht; interessiert hat es mich ja auch ein wenig, so „isses nich“. Was man sieht ist, wie immer wenn der Tourist dieses leichte Gefühl der Enttäuschung verspürt, steinerne Sarkophage mit kleinen Namenstafeln auf denen man zumeist: Innozenz, Pius oder Gregor liest. Irgendwann kam ich dann an einen Menschenauflauf, eine Traube, ein Klumpen, eine Zusammenballung inmitten auf dem 4 Meter breiten Gang. Da ich mir denken konnte, wer dort wohl liegt, wollte ich da einfach nur durch. Da der gesamte Vatikan leider lausig ausgeschildert ist, man rät immer nur wo es langgeht, bis einer brüllt: „No no no“ oder „One way“ eben, hielt ich kurz an, um mir einen Überblick über die Lage zu verschaffen und dann sah ich sie. Links war eine Kordel zur Abtrennung und neben dieser Absperrung, oder was immer die Kordel sonst bedeuten sollte, knieten ein paar völlig Selige, Verrückte, oder vielleicht auch Entrückte und beteten vor Johannes Paul des II. Grab. Ich machte kurzen Prozess und ging vor den Betenden, hier fehlt mir – dem Multiversum sei es geschuldet – jegliche Pietät, an seinem Grab vorbei auf die andere Seite. Nachdem ich also diese Gefährliche Überquerung der 4 Meter freien Fläche hinter mich gebracht hatte, drehte ich mich um und betrachtete sein Grab, besser gesagt sein Grabarrangement. „Sehr schlicht“, dachte ich so für mich. Einfach eine schräg gestellte Steinplatte mit seinem Namen drauf, schön beleuchtet und ich meine da waren auch ein paar Kerzen. So ging ich weiter. In der nächsten Linkskehre viel mein Blick noch einmal auf sein Grab und ich dachte unwillkürlich, dass er im Vergleich zu meinem Vater zwar trockener liegt (wegen der Kellerlage gewissermaßen), seine Grabplatte größer ist, aber ansonsten ist er genau so tot. Noch eines glaube ich jetzt zu wissen, nämlich warum sich Herr Ratzinger den Namen Benedict XVI. ausgesucht hat. Der schönste Sarkophag im Gewölbe ist der von Benedict XV. Steinern, mit einer lebensgroßen Bronze oben drauf mit Hut und allem Trallala – phantastisch. 🙂

Die Betenden vor seinem Grab ordne ich meinem versimplifizierten „Causal Loop“ zur christlichen Kirche zu. Der Zusammenhang ist vereinfacht und jeder Kritiker wird auf diesem Umstand herumhacken, würde ich auch, wenn ich für die Kirchen, oder führenden Religionen wäre. Egal, schauen wir in die modernen Koranschulen und nach Bayern kurz vor Bundes- oder Landtagswahlen, lehnen wir uns ein paar Minuten zurück, denken über den „Loop“ nach und vergessen die Simplifizierung, dann kann man wunderbar erschauern.

Causal-Loop-von-Glaube-zu-Armut

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Hier ist gemeint, daß die Kirche (mit Ausnahme vielleicht unabhängiger, anders denkender Missionare) die Menschen dumm gehalten hat. Diese Dummheit führt zu Armut. Dass das so ist kann man in Deutschland an unausgebildeten jungen Männern, die nie einen Job finden werden und noch 50 Jahre alimentiert werden müssen, sehen. Armut läßt Menschen in die Religion flüchten. Bei der Flucht in die Religion landen die Menschen wieder in den Fängen der Kirche. Und so geht es fort und fort.

Da die Christen immer noch versuchen, Menschen zu ihrem einzig wahren Glauben zu bekehren, erlaube ich mir als überzeugter Atheist natürlich auch, Menschen von der Kirche abzubekehren, also eine Art Minusbekehrung durchzuführen. Ich mache aus meiner Verachtung für die Kirche (und den Religionen schlechthin) kein Geheimnis und ich lasse mir nicht verbieten meine Verachtung kundzutun und Menschen davon zu überzeugen, dass man sich selbst dem Leben stellen muß und nicht in dem Irrglauben verfallen sollte, da oben säße irgendwo ein gütiger alter Herr der alles für uns regelt. Der Herr mag vielleicht die Multiversen und so auch das unsrige geschaffen haben, aber jemand der in der Lage und Willens ist, so etwas zu tun, der hat dann mit Sicherheit auch so viel Chuzpe das geschaffene System sich selbst zu überlassen und darauf vertrauen, ein eigendynamisches funktionierendes System geschaffen zu haben, welches keiner Eingriffe bedarf. Darum, und nur darum, sollten wir an unser Multiversum glauben und dem Schöpfer dessen – und damit uns selbst-  vertrauen. Woraus für mich folgt: keine Gnade („No Mercy“) mit Christen, und im übertrgengen Sinne selbstverständlich auch nicht mit Muslimen.

In diesem Zusammenhang möchte ich hier auch gleich Rudi Carel einfügen, jener sollte eigentlich ein eigenes Kapitel bekommen, aber was „solls“? Der Rudi Carel wurde nicht lange vor seinem Tod interviewt. Zu diesem Zeitpunkt wußte er, dass er seinen Kampf gegen den Krebs verlieren würde und bald sterben muss. Da fragt der dreiste Interviewer (dreist ist lieb, nicht böse gemeint) den Herrn Carel ob er an Gott glaubt. Und dieser unglaublich mutige Mensch antwortet sinngemäß mit seinem netten Akzent:

„Nee, nee ich glaube das man für das was man tut, sein Leben also, selbst verantwortlich ist, da muß man sich nicht jemanden suchen, dem man die Schuld und die Verantwortung  zuschieben kann“.

Unglaublich wahr, dachte ich, nur dass ich ja auch nicht wie er bald sterben muss. Eine unglaubliche Chuzpe dieser Mann. Mutig, sehr, sehr mutig der Herr Carel, im Angesicht von Gevatter Hein so zu denken. Da hat das Multiversum einen mutigen Menschen verloren.

Zum Abschluß, also um mit der Kirche nun endgültig abzuschließen, zurück zu einem Kapitel das ich schon vor geraumer Zeit geschrieben habe, nämlich zu PferdefleischPferdefleisch. Neulich habe ich in einem Buch gelesen, daß die Kirche im Mittelalter den Genuß von Pferdefleisch verboten hat –  so läßt sich das auch im Internet zum Teil nachlesen. Allerdings behauptete der Autor bei dem ich es gelesen habe, daß die Kirche das aus Konzessionsgründen getan hat, weil als die Menschen arm waren, aßen sie Pferde, wenn die Menschen Pferde aßen, dann schwächten Sie – ja, Sie ahnen es? – genau, die Wehrkraft einer Nation. Schließlich brauchten die Militärs die Gäule, da konnte es kaum angehen, dass die Menschen, die von der Kirche und der Herrschaft durch Kriege arm gemacht oder gehalten wurden, Pferde aßen! Wenn man darüber nachdenkt, dann kann man schon mal kurz zum Kommunismus konvertieren,. um dann nach ein paar wütenden Momenten sich auch davon wieder abzukehren.

Categories: 我的金瓶梅

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