Im Prinzip geht es in dieser Geschichte um Rindfleisch im allgemeinen, die USA im Besonderen und einen Herrn, der mit seiner Attitüde so ziemlich vieles von dem getoppt hat, was mich in meinem Leben so umgetrieben hat. Meine mir von unserem Multiversum anvertraute Gattin und ich waren kürzlich beim Edeka in Königstein, die Hautevolee (veraltet: Hautevolée) grüßt, einkaufen. Beim Fleischstand wechselte gerade mal die Zuständigkeit von ihr zu mir, denn es sollte Steak geben. Das ist etwas, was wir doch recht selten machen, ich schätze mal so zwischen drei- und fünfmal im Jahr. Deshalb, aber nicht nur deshalb, insistiere ich immer, dass wenn schon Steak, dann bitte aber auch US-Beef. Das ist zwar schweineteuer, aber um vielfaches besser als alles, was der Alemanne so hervorbringt. Motto, wie der Beppino sagt: „Bömmschon Bömmschon“. Also schob meine Geliebte mich zum Tresen vor und begab sich selbst zur Wurst. Ich stand nun also da und die wirklich unglaublich freundliche Verkäuferin zackelte mit mir herum, wie dick sie die zwei Steaks herunterschneiden solle. So ging das Messer links rechts, links rechts, bis ich sagte „Ja, so“. Derweil bekam ich so aus dem Augenwinkel mit, dass neben mir ein reichlich nervöses Hemd aufgetaucht war, welches schon ungeduldig mit dem Fuß wippte, dass es endlich auch drankäme. Die Verkäuferin scherzte da noch mit mir unter Verwendung des Edeka-Slogans „wir lieben Lebensmittel“ herum, da wurde der immer nervöser. Ich machte den Spaß mit und bestätigte der Verkäuferin, dass in ihrem Fall der Slogan auch wirklich zuträfe. Dann nannte die Dame mir den schwindelerregenden Preis, packte die zwei Steaks ein, gab sie mir und wünschte ein schönes Wochenende. Ich erwiderte,
„Ihnen auch“ und machte mich zu meiner Frau beim Wursttresen auf. Da hörte ich das nervöse Hemd – knapp 1,7 Meter hoch, 54 Kilogramm – wie er die Verkäuferin anblaffte,
„500 Rinderhack“! Ich brach innerlich zusammen, wurde wütend auf das Männchen, beherrschte mich aber und ging zu meiner Frau. Innerlich dachte ich, was sollen 500 Rinderhack denn sein, 500 Schekel, 500 Litra oder 500 amerikanische Unzen? Oder kennt der Mann eine Gewichtseinheit, die ich nicht kenne? Wie kann man sich so danebenbenehmen? Und hat die Verkäuferin nicht auch ein Anrecht darauf, dass der Mann sich ordentlich ausdrückt? Oder wie wäre es mit dem Zauberwort Bitte? Auch ein kompletter Satz könnte es doch durchaus sein. Zum Beispiel,
„500 Gramm Rinderhack bitte“ oder „ich hätte gerne 500 Gramm Rinderhack“. Wobei „hätte“ nach Professor Osterhoff eigentlich ein negatives Schaltwort ist. Deshalb wäre,
„ich möchte 500 Gramm Rinderhack“ besser. Aber 500 Rinderhack geht sowas von gar nicht!
Und was hat das nun mit Donald Trump zu tun? Ganz einfach. Der Grund, warum das US-Beef bei uns so teuer ist, ist die Tatsache, dass die völlig durchgeknallte und mittlerweile bürgerfeindlich gewordene EU satte 67,9 Prozent Zoll auf das US-Beef erhebt. Noch mehr? Wenn der Ami in der EU ein Auto verkaufen will, dann kommen da erstmal 10 % Zoll auf den Wert des Fahrzeugs inklusive der Nebenkosten für Transport und Versicherung obendrauf und dann als Nachschlag darauf die Mehrwertsteuer. Das macht dann summa summarum knappe 12 %, die der Verbraucher für ein solches Fahrzeug on top berappt. Wundert da sich jetzt noch jemand, dass die Amis in der EU keine Autos verkaufen? Ich bin zwar prinzipiell immer der Auffassung gewesen, dass die Amerikaner an ihre Autos einen Extragriff zum einfacheren wegwerfen anbringen, bzw. die Autos direkt von der Fabrik zum Recycling fahren sollten. Aber die Behandlung der amerikanischen Hersteller durch die EU ist alles andere als nachvollziehbar. Insofern hat Trump in Manchem in seinem Gepolter verborgenen durchaus völlig recht. Im Gegenzug erheben die USA für Fahrzeuge aus der EU derzeit nur 2,5 % Zoll. Also liegt Trump völlig richtig, das mit den Zöllen mal zu thematisieren!
Categories: 我的金瓶梅
Schreibe einen Kommentar