Da ich Fußball generell ziemlich langweilig finde, lästere und motze ich grundsätzlich immer ordentlich ab, sollte ich mir mal eine Passage von etwa 8 Minuten oder alle 4 Jahre WM-Spiele angucken. Besonders stößt mir dabei immer auf, dass die immer den gleichen Spieler ein- und auswechseln, wenn gewechselt wird. Beim Wasserball wird das noch nicht mal angezeigt, drin ist wer drin ist, der Protokolltisch schreibt die Nummer nur auf, wenn sie ein Tor schießt, einen 5 Meter (früher waren es 4 Meter) verursacht oder wegen fortgesetztem streicheln eines gegnerischen Spieler hinausgestellt wird. Der Protokolltisch hätte für so einen Scheiß, wie eine Tafel für die Auswechslung von Spielern, auch gar keine Zeit, denn er muss die Nettospielzeit bei Strafwürfen, Toren, Penalties und Hinausstellungen anhalten und wieder starten. Dazu kommt noch die 35 Sekundenregel mit einer eigenen Uhr, bis dahin muss ein Angriff abgeschlossen sein, sonst ist der Ball weg, präzise bekommt ihn der Gegner. Aufpassen muss beim Auswechseln allein der Trainer, dass er nicht mehr als 7 Mann ins Feld gejagt hat, sonst wird es unangenehm und vor allem peinlich – da wird dann ordentlich über den Armen abgelästert. Jedenfalls steht auf der Tafel die beim Fußball hochgehalten wird immer der gleiche Spieler, vermutlich ein Franzose oder Westschweizer, namens „Hublot“. Seit Jahren frage ich mich schon wer dieser „Hublot“ ist. Im Fernsehen spricht man nicht über ihn und in der Zeitung schreibt man nicht über ihn.
Nun war ich mit meiner mir vom Multiversum anvertrauten Gattin in Venedig. Die Stadt war coronabedingt nur so zu 60 % voll. Was mir dort auffiel ist, dass an vielen Geschäften und deren Schaufenstern immer Namen dranstanden. In nahezu jedem Laden hießen die Besitzer und/oder Verkäufer immer gleich mit Namen, Saldi et Skonti, das soll einer verstehen. Was mich zu den unglücklichen Aktionen des deutschen Einzelhandels bringt, der nahezu dauerhaft mit „Sales“ wirbt. Früher gab es zwei Mal im Jahr Ausverkauf, im Frühjahr und im Herbst. Das beste daran war die Eröffnung desselben abends bei Köppke in der Tagesschau zu schauen. Da konnte man dann sehen wie Scharen von kopftuchbewehrten Musliminnen gnadenlos auf die Grabbeltische losgingen und alles in Schutt und Asche legten. Nach dem Unsäglcihen Wort „Sales“ was eigentlich für Verkauf steht – und das ist doch wohl der Sinn des Einzelhandels, oder nicht? – möchte ich noch gerne zu den Basecaps kommen, also den allseits so präsenten Baseballkappen. Wieso zieht alle Welt die Dinger auf den Schädel, es gibt doch schicke Mützenformen und tolle Hüte, was soll das? Seit über 25 Jahren weigere ich mich so ein Ding aufzuziehen, denn erstens bin ich kein Amerikaner und zweitens spiele ich nicht Baseball.
Categories: 我的金瓶梅
Schreibe einen Kommentar