Ich meine mich recht zu erinnern, dass Heinz Rudolf Kunze bei einem seiner Konzerte in den 80er Jahren (möglicherweise zum Album „Eine Form von Gewalt“), anlässlich einer seiner lästerlichen kabarettistischen Einlagen sagte: „wir wollen jeden Tag einen neuen Papst“. Anlässlich – ein wie ich finde tolles Wort – der derzeitigen Diskussion zur vereinfachten Geschlechtereintragung beim Einwohnermeldeamt überkommt mich der Gedanke: „ich will jedes Jahr ein neues Geschlecht“. Da freuen sich die unterforderten Beamten auf den deutschen Bürgerämtern ganz gewiss, dass es endlich ordentlich Eintragungen zu machen gibt. Ich kann jedes Jahr den armen Staat unterstützen, weil ich dazu Ja auch immer einen neuen Reisepass brauche, denn dort ist im Gegensatz zu unserem Personalausweis das Geschlecht eingetragen.
Endgültig habe ich den Genderwahnsinn in diesem Jahr im Urlaub an der Ostküste der USA erkennen dürfen, denn gleich im ersten Museum welches wir aufsuchten, namentlich in Boston, stand sowohl an der Herren- als auch an der Damentoilette in fetten Lettern: „self-identified“ unter dem „Male“ bzw. „Female“. Seitdem schaue ich jeden Morgen nach dem Ankleiden in meiner Hose nach und immer ist der verdammte Wurmfortsatz – wie auch beim pinkeln – immer noch da. Dann frage ich mich immer, wie soll ich mich da als Frau fühlen, oder als Neutrum, solange der Lümmel immerzu da ist.
Schön ist aber auf der anderen Seite der amerikanische Pragmatismus, denn alle anderen Geschlechter außer weiblich und männlich werden dort schlicht als „everyone“ deklariert. Wobei streng genommen ist das doch auch diskriminierend, denn gemeint ist eigentlich „others“, also Andere. Wenn aber jene Menschen nicht männlichen oder weiblichen Geschlechts einfach Andere sind, dann bedeutete das Ja, dass sie anders sind, oder? Wenn sie aber anders sind, dann ist das nach Auffassung der „LGBTQRSTUVW’s“ doch diskriminierend. Trotzdem werde ich keine Petition an “Sleepy Joe“ richten, damit diese üble Form der Diskriminierung aufhört. Stattdessen werde ich bis zu meinem Lebensende amüsiert zusehen, wie der Schwachsinn des Genderns versucht unsere Gesellschaft mit ihrem Nonsens zu unterminieren und die Stimmung in unserem Land mit dem laut ausgerufenen (le) Kulturkampf weiter zu verschlechtern. Vielleicht ist es aber Ja auch wie beim Krebs und es identifiziert irgendwann jemand den Krebs als was er ist, nämlich Krebs und leitet eine Chemotherapie ein.
Hier noch eine Nachricht an Grüne und Linke: die Natur hat die unangenehme Eigenschaft, dass sie weder Kommunismus, noch, ja was eigentlich, grüne Besserwisserei? kennt. Die Natur ist schlicht sie selbst, immer bemüht Lösungen zu finden um sich selbst fortzuentwickeln. Hinderliches wird dabei leider auch gnadenlos eliminiert. Grob zusammengefasst, nennt sich das Evolution.
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