Im Prinzip geht die Geschichte damit los, dass ich mich zum Deppen machte. Ich hatte im Sommer 2023 ein großes, feines, schönes Planschbecken für unsere zwei Enkel gekauft und einmal für ein Wochenende auf der Terrasse aufgeblasen und gefüllt. Als die zwei nun inklusive der Tochter unserer neuen Anvertrauten unseres Sohnes eines Sommerwochendes bei uns einzuschlagen drohten, wollte ich das Becken wieder aufstellen. Und zwar so rechtzeitig, dass das Wasser noch zwei Tage eine Chance bekam sich aufzuwärmen. Gesagt, gesucht könnte man sagen. Erst war ich mir sicher, das Ding eingelagert zu haben. Also suchte ich im Keller nach dem Ding und fand, genau, nichts. Also suchte ich in unserem alten Bauernschrank, in welchem sich Schallplatten mit Koffern und Taschen vergnügen und fand auch dort, genau, nichts. Also suchte ich im Kleiderschrank im Gästezimmer. Wieder nichts. Daraufhin suchte ich nochmal intensiv im Keller. Es war zum Verzweifeln. Die Diskussion mit meiner mir von unserem Multiversum anvertrauten Gattin ergab dann den natürlichen Schuldigen, unseren Sohn. Wobei man heute einschränken muss, dass er langsam droht diese Position an seine Tochter, unser Paulchen, zu verlieren. Wenn irgendwo etwas seltsamerweise kaputt, verschwunden oder verwunschen ist, Paulchen steht sofort im Verdacht. Wahrscheinlich ist die Reaktion von Eltern, ihre Kinder oder eines davon, immer pauschal unter Verdacht zu stellen völlig natürlich und basiert auf der Erfahrung die diese gemacht haben. Jedenfalls dachten wir dann, wir hätten unserem Filius das Planschbecken für den Balkon mitgegeben. Ihn anzurufen wäre sinnlos gewesen, da es zu weit wäre das Ding mal eben zu holen. Somit war klar, Opa muss ins Chinoncenter zu Müller- von mir immer liebevoll Dr. Müller genannt – laufen und gucken was er dort ergattern kann. Das hat der Opa dann auch gemacht. Erst zu Müller, dann zu Lidl, danach zum Edeka – erstmal einen Überblick verschaffen, was kurzfristig geht. Die Entscheidung viel dann für Müller aus. Der hatte eine kleine Auswahl. Also las ich mich durch die Maße und nahm das größte verfügbare Planschbecken. Auf dem Weg zur Kasse bekam ich dann mit, wie eine Verkäuferin mittleren Alters auf einen etwa 8-jährigen Jungen einsprach. Der Junge war vor einem Hund im Laden weggelaufen der ihn angebellt hatte. Ich hatte da auch so ein Bellen kurz vorher vernommen. Sie erklärte ihm daraufhin tatsächlich, dass er daran schuld sei, dass der Hund ihn anbellte, weil er, da er gerannt sei, den Hund erschrocken hätte. Ich dachte nur: „Alte bist Du irre, der Junge kann doch nix dafür, wenn die alte Dreckstöle sich erschreckt. Er folgt nur seinem natürlichen Bedürfnis sich schnell zu bewegen.“ Leider war ich in Eile und habe mich – ich bitte dafür um Vergebung – nicht eingemischt. Aber hier war er wieder, der klassische Fall von links-grüner- Verdrehung und Toleranzeinforderung. Der Junge darf seinem natürlichen Bewegungsdrang nicht folgen. Der vermaledeite Köter darf machen was er will. Wann kommen wir dahin, dass Kinderwohl vor Tierwohl gestellt wird? Mehr als 7 Milliarden, Ja, sie lesen richtig, Sie haben nichts an den Augen, gibt der Deutsche im Jahr für Tiernahrung aus. Hammerhart nicht wahr? Damit könnte man viel Hunger von Kindern stillen.
Warum ich am Ende doch noch der Depp war? Nun, neulich war ich im Keller und musste oben auf einem der Regale etwas ordnen. Dabei viel mein Blick auf eine große Jute-statt-Plastik-Tüte die ich ganz flach unter unsere Reisetaschen für die Golfbags gelegt hatte. Ich dachte nur: „da wird doch nicht…“ Aber doch, es war, das Planschbecken lag friedlich und ordentlich gefaltet in der Tüte. Ich habe das dann brühwarm und zähneknirschend meiner Frau erzählt, damit sie was zu lachen hat.
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