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Was alte kartenspielende Männer und links-grüne Konditionierung mit dem untersten Balken zu tun haben

Vor einiger Zeit war ich in der Schweiz. Am Abend des ersten Tages bin ich vom Hotel zu einem einfachen Schweizer Gasthaus gelaufen. Da bekomme ich so kleine, feine aber gute Speisen für alte Männer, wie Cordon Bleu oder Züricher Kalbsgeschnetzeltes, oder einfach einen Schweizer Wurstsalat. Das bewahrt mich definitiv davor mir asiatische Fusionsküche einverleiben zu müssen. Auch das ist so ein zunehmendes Phänomen. Da wird irgendwas auf die Teller gebastelt was annähernd nach Asien schmeckt – wofür man im Übrigen, wenn man will, außer Knoblauch, Ingwer und Frühlingszwiebeln nichts Anderes braucht – und die Leute fahren darauf ab, weil sie durch die herrschende Toleranzdiktatur namens „links-grüner Mainstream“ so konditioniert sind. Allerdings deshalb, weil sie sich auch spielend leicht konditionieren lassen. Besonders junge Menschen scheinen mir dafür besonders anfällig zu sein. Wobei sicherlich der Internetkonsum sein Scherflein beiträgt. Dafür verschwinden dann Gerichte mit Nieren, Leber, Pansen, Kalbsbries und anderen Schweinereien mehr und mehr von den Restaurantspeisekarten. Die Verantwortung dafür tragen im Prinzip die ganzen Schwafler, die von „Nose to Tail“ schwadronieren, aber noch nie eine Innerei oder ein Stück vom Schwanz gegessen haben und dies vermutlich schon aus Ekel niemals tun würden. Jedenfalls saß ich im Restaurant an meinem Tisch und las in meinen Zeitungsresten. Das sind in aller Regel Wirtschafts- und Wissenschaftsteile der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Links hinter mir saßen vier alte Männer und kloppten Karten. Ich vermute so etwas wie Doppelkopf oder so. Wenn ich alte Männer schreibe, dann meine ich solche, die sich schon ein Stück weit von der 70 entfernt haben. Da ich selber nun schon 64 Jahre alt bin, also – da ich im März geboren bin – schon 65 Lenze (Frühlinge) gesehen habe, muss ich bei der Bezeichnung „Alt“ immer vorsichtiger werden. Jedenfalls gesellte sich nach einiger Zeit ein neu hereingekommener Gast zu den Vieren. Der war so um die 40 Jahre alt, schätze ich. Offensichtlich kannte man sich und unterhielt sich. Worüber war mir mehr oder minder schleierhaft. Wenn richtig hartes Schwyzerdütsch gesprochen wird, dann sind wir Deutsche definitiv raus. Nach einiger Zeit des Lesens und ab und an Lauschens wurde mir klar was der 40-jährige da bei den alten Männern wollte. Der hätte gerne mit denen mitgespielt, war aber nur das fünfte Rad am Wagen. Der wartete, dass einer von den Vieren den Abflug machte. Also auf natürliche Art und Weise verstarb. Der wartete, dass die einen Mitspieler verloren, damit er dann da einsteigen konnte. Nicht schlecht dachte ich. Dann viel mein Blick beim Lesen auf eine Grafik im Wirtschaftsteil. Da waren so Anteile nach Altersgruppen als Balkengrafik aufgeführt und ich dachte: „Scheiße, jetzt findest Du dich bei solchen Grafiken schon im untersten Balken wieder!“

Categories: 我的金瓶梅

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