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Boxen

ist eine archaische Sportart. Genauso wie Speerwerfen, Hammerwerfen und rennen. Wieso rennen bei jeder Leichtathletikmeisterschaft alle um die Wette? Weil wir vor Millionen von Jahren beim Angriff gefährlicher Tiere den Rückzug möglichst flott antreten mussten? Aber heute brauche doch nicht auf 100 m so um die 10 Sekunden zu rennen, oder? Oder noch schlimmer, 110 Meter Hürden. Wieso sind das eigentlich 110 Meter und nicht 100? Wahrscheinlich damit man die entsprechende Anzahl von Hürden (sind das 8, 9 oder 10) unterbringt. Oder das wurde von Yards auf Meter umgerechnet. Wissen Sie warum der Korb beim Basketball genau 3,05 Meter hoch hängt? Nein? Ich aber schon, ich habe meinem Sohn nämlich im Garten einen aufgestellt. Das hat mich zwar ruiniert, aber er ist glücklich. 3,05 Meter sind genau „10 feet“ – nicht Ihre oder meine, nein, amerikanische Füße sind gemeint. Also noch mal zurück zu den Hürden. Wieso stehen die da? Die werden doch meist mehr überrannt als übersprungen, wobei sie übrigens umfallen; mach doch mal einer die Dinger fest, damit die Läufer mal wissen was Schmerzen sind. Das ist für mich archaisch.

Oder Boxen, wie kann es sein, dass zwei Männer – ja ich weiß, auch Ihr Damen habt mittlerweile rausgefunden, wie man sein Hirn an der Garderobe hinterlässt – sich harte Handschuhe anziehen, dann aufeinander eindreschen was geht, und das ganze nennt sich dann Sport? Nicht das Sie mich missverstehen, ich habe nichts gegen körperliche Härte, ich bin Wasserballer, und da geht es auch nicht immer zu wie beim Kaffeekränzchen. Aber richtig feist auf‘s Zifferblatt hauen, das macht doch echt keinen Sinn.

Archaisch heißt für mich, überholt, überflüssig- bestenfalls. Ich kaufe mein Fleisch beim Metzger. Ich werfe nicht mehr mit einem Speer, um ein Tier zu töten, nur um es dann verzehren zu können. Das tue ich einfach nicht. Und wozu soll ich so trainieren, dass ich eine 8,5 kg schwere Kugel mehr als 8 Meter weit werfen – sorry, ich meinte stoßen – kann? Wenn ich mit der besagten Kugel meinen Nachbarn träfe, würde man mich zurecht einbuchten. Also was soll das?

Notfalls gelingt es mir noch nach zu vollziehen, warum jeden Samstag 22 Idioten hinter einem Lederball herlaufen, um den in zwei gleich große Vierecke, die 110 Meter auseinanderliegen, zu schießen. Immerhin kann ich mich sogar aufregen, wenn meine Fischköpfe (Werder Bremen) wieder die Saison versauen, nur weil sie gegen Hinter-Hintertupfingen verlieren. Auch Basketball und Handball kann ich voll nachvollziehen, selbst Formel 1 kapiere ich gut, weil da kommt bei Männern die Technikverliebtheit und bei Frauen der Beckenboden ins Spiel. Aber schon bei Volleyball geht bei mir schon nix mehr. Das ist für mich ein Anti-Volley-Spiel. Die versuchen doch während des gesamten Spiels sich möglichst gegenseitig nicht wehzutun – für einen Wasserballer bleiben Volleyballer Schisser.

Nachtrag: Mittlerweile, nach dem nun ein paaar Jahre vergagngen sind, habe ich  gelernt, dass Sportarten wie Fußball, Handball und eben auch Wasserball nunmehr Kontaktsportarten genannt werden. Kontaktsportarten? Da frage ich  mich, wie weit kann der Schwachsinn in unserer Gesellschaft noch galloppiren?

Categories: 我的金瓶梅

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