Ich muss noch mal auf das Thema zurückkommen, Frau Schwarzer. Auch auf die Gefahr hin, den Schwanz abgeschnitten zu bekommen, werde ich jetzt die ultimative Theorie erläutern, warum Männer Chauvinisten sein müssen.
Seit einigen Millionen Jahren gibt es Menschen. Also naturgemäß auch Männchen und Weibchen. Es ist bei der ganzen Sache eigentlich recht unerheblich, ob wir nun vom Baum kommen, Aasfresser, Vegetarier oder was immer waren. Wirklich wichtig ist, dass das Männchen seit einigen Millionen Jahren bestimmte Aufgaben wahrnahm. Dafür das dies so ist, gibt es haufenweise biologische Erklärungen, wie z. B. Männer laufen schneller, sind kräftiger und so weiter und so fort. Alles Tatsachen Alice. Da wir Männer also seit Millionen Jahren mit dem Fluch leben unsere Familie zu ernähren, sie zu beschützen und dass beste aus der noch so beschissensten oder ausweglosesten Situation zu machen, haben sich bei uns Männern einige Dinge in unser Stammhirn eingegraben. Unzweifelhaft ziehen wir Männer heute, in dem immer noch bestehenden Patriarchat, einige Vorteile daraus, bezahlen das Ganze aber mit dem Leben, weil es ist nun einmal unzweifelhaft, dass Frauen länger leben als Männer. Sollen sie auch, es sei ihnen gegönnt.
All die archaischen Dinge in unserem Stammhirn sind problematisch. Nehmen Sie zum Beispiel die beim Mann höhere Gewaltbereitschaft. Damit wurden unnötige Kriege ausgelöst und viele Menschen, meist dann die Frauen und Kinder, haben darunter leiden müssen. Wir kriegen aber das, was Millionen Jahre in unser Stammhirn eingebrannt haben, nicht in zweieinhalb Wochen wieder raus. Also kann die Lösung des Problems nur darin liegen, dass die Frauen und Männer sich in diesem Punkt einig sind und ihre Kinder so erziehen, dass besonders die männlichen Abkömmlinge sich langsam verändern und die weiblichen Abkömmlinge in die Lage versetzt werden, mit der Tatsache zu leben, das es Dinge gibt die man nicht einfach mal so ändern kann. Glauben Sie nicht, Frau Schwarzer? Ist aber so. Es gibt Aussagen von Wissenschaftlern, die lauten: man kann nur etwa 5 % der Gegebenheiten in seiner direkten Umgebung verändern. Also ist es doch hilfreich die 5 % klar zu identifizieren und mit den Veränderungen zu beginnen. Die anderen 95 % muss man wohl oder übel dann halt als nicht veränderbar akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.
Frau Schwarzer, meine Frau macht manchmal am Wochenende den Aperitif und bringt ihn mir. Die arme Küchenschlampe. Manchmal mache ich aber auch den Aperitif und bringe ihn meiner Frau. Ich liebe meine Frau, deshalb tue ich das ohne irgendwie darüber nachzudenken. Ich stehe dazu ein Chauvinist zu sein. Mir mutete es sehr komisch an, wenn ich keiner wäre, weil ich weiß, dass ich ein von der Evolution versautes Stammhirn habe. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Dies ist kein Plädoyer für Männer die ihre Frauen schlagen, oder noch schlimmeres mit ihrer Familie anstellen. Dies ist ein Plädoyer für Verständnis, dass Männer sich manchmal unbewusst so verhalten, dass engstirnige Damen wie Sie sich dazu versteigen, uns den Schwanz abschneiden zu wollen.
Nachtrag: trotz einiger fragwürdiger Stammhirninhalte zahlen viele Chauvinisten Ihre Steuern in voller Höhe.
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