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Das Multiversum, Kombis, Leberwurstbrötchenschmierer und was das mit meinem Enkel zu tun hat

Mein Sohn hat einen BMW. Kombi natürlich. Wie kann man auch mit zwei Kindern heutzutage ohne Kombi überleben, das muss eine nahezu unmöglich zu meisternde Herausforderung sein. Warum schreibe ich das? Weil ich es bis heute geschafft habe ausschließlich Limousinen zu fahren. Ich hasse Kombis. Nur ein einziges Mal war ich kurz davor schwach zu werden. Unser Sohn muss so um zwölf Jahre alt gewesen sein und bewohnte – weil Einzelkind – zwei Zimmer im OG eines Reihenhauses in Liederbach. Wir machten alles mit Laminat neu und das eine Zimmer sollte als Schlafzimmer fungieren. Ein Bett hatten wir schon gefunden und nun sollte es ein neuer Kleiderschrank sein. Also klapperten wir mit ihm alle Möbelhäuser im Rhein Main Gebiet ab. Lutz, ob mit oder ohne Ixen und L erinnere ich nicht mehr, Segmüller in Weiterstadt gab es noch nicht und alle sonstigen Kleinen und Mittleren in Höchst, Kelkheim und anderen Städten. Nur wir fanden keinen adäquaten Schrank, weil sein Kommentar zu jedem Schrank in jedem Möbelhaus war:
„Scheiße“!
Langsam wuchs die Verzweiflung bei meiner mir von unserem Multiversum anvertrauten Gattin – die Erklärung für diese Metapher folgt am Ende – ins unermessliche. Irgendein Schrank musste doch her, aber unser Nachwuchs lehnte alle ab. Wie das immer so ist, war dann in der Zeitung mal wieder so ein Haufen schrottiger Werbeprospekte die man immer gleich ins Altpapier feuert. Da es sich bei mir aber um einen manischen Allesleser handelt – ich kann nicht mal bei Schildern in mir unbekannten Sprachen verhindern, den Versuch zu lesen zu unterdrücken – erfasste ich einen Möbelprospekt eines Ladens, von dem ich nie zuvor gehört hatte. In dem Prospekt waren auch Schränke. Die Krux nur, der Laden war in Bad Kreuznach, also 50 bis 60 Minuten fahrt. Wir also an einem Samstag mit unserem Filius dahin und „guess what“, er fand ein Schrank gut. Der Laden war so mehr Ramsch, nichts wirklich Hochwertiges, eben eher Preiswertes. Meine Frau fragte dann wie wir den denn nach Hause schaffen sollten.
Ich meinte: „im Kofferraum“.
Sie meinte, „wie das denn, in Deinem A6“?
„Klar sagte ich, den kriege da doch locker rein, bleibt die Kofferraumklappe halt offen und er guckt raus. Dann kommt die rote BAUHAUS-Fahne dran, fertig“?
Auch wenn sie das vielleicht nicht zugeben würde, aber skeptisch war sie schon. Das Problem mit dem Schrank war eigentlich nicht die eigentliche Unterbringung im Kofferraum, sondern die Tatsache, dass auf einer der Türen ein mannshoher Spiegel aufgeklebt war, der möglicherweise durch die während der Fahrt auftretenden Spannungen, zerbrechen könnte. Nun kam aber der Ingenieur. Erstens wollte er den verdammten Schrank nach Hause bringen, um das Kapitel endlich abzuschließen. Zweitens wollte er das Ding möglichst so sichern, dass der verdammte Spiegel nicht zerbrach. Also machte ich mich ans Werk die langen Pakete so zu sichern, dass Schwingungen nach unten durch die Seile, mit denen ich alles fixieren musste, nicht ganz verhindert, aber zumindest stark unterbunden wurden. Dann ging die Reise los. Ich hatte beim Fahren eigentlich ein recht gutes Gefühl und soweit sichtbar schwang das Ganze nur sehr sanft. Dann aber kam die damals schon völlig marode Schiersteiner Brücke, die Mainz mit Wiesbaden verbindet. Da war ein richtig übler Huckel in der Fahrbahn, der das Auto und meine Konstruktion maximal herausforderte. Ich hatte danach ein ziemlich ungutes Gefühl. Ich sagte zu meiner Frau:
„Okay, wenn der Spiegel zerbrochen ankommt, ist das nächste Auto ein Kombi, aber nur dann“!
Der Spiegel war dann heil, der Ingenieur klopfte sich heimlich auf die Schulter und wir bauten den Schrank auf.

Nun zum Bimmer. Unser Sohn war mit unseren Enkeln am Wochenende bei uns in Hofheim. Am Sonntag wollten meine Frau und ich mit den Beiden ins Schwimmbad. Wobei das nicht ganz korrekt ist. Eigentlich sollten unser Sohn und ich mit den Zwergen ins Schwimmbad, denn meine Frau forderte Ruhe ein. Wir waren am Samstagabend mit 100.000 anderen Verrückten bei AC/DC in Hockenheim gewesen und erst spät des nächtens zurückgekehrt. Da unser Enkel aber die Oma weichgekocht hatte, „ach Omi, ich will aber das du mitkommst“, ging die freie Zeit an den Sohn und nicht an die Omi. Da die Kindersitze schon in den Bimmer zurückgebaut waren, mussten wir mit dem Bimmer unseres Sohnes fahren und beim Hinausgehen fragte mich unser Jannis,
„Opi, kann ich mit Dir ausparken“?
Na klar konnte er, welcher Opa ist schon zum Nein sagen da? Das ausparken vor Einstieg auf der rechten Seite ist meinem Parkplatz am Haus geschuldet. Der ist genau 3 Meter minus einer Vertikalbepflanzung breit. Wenn man den Wagen rückwärts einparkt und noch aussteigen können möchte, dann muss der rechts in 10 Zentimeter Abstand an die Wand. Unser Sohn hatte nun aber ziemlich mittig geparkt – bei dem Parkplatz braucht man wirklich Übung – und wir hatten schon Schwierigkeiten einzusteigen. Endlich drin wollten wir unser Ritual des Ausparkens durchziehen. Das läuft so ab, dass wir, Jannis auf meinem Schoß, unangeschnallt aus dem Parkplatz auf die Straße rollen und dann anhalten. Dann Jannis wieder raus, alle einsteigen, anschnallen und los. Allein, Opa kriegte den Bimmer nicht in Bewegung. Immer wenn ich D eingelegt hatte und Gas gab, sprang die vermaledeite Automatik wieder auf P. Die Drehzahl ging dann jedes Mal im Leerlauf hoch. Ich checkte also die Parkbremse mehrere Male und wiederholte alles, immer mit dem gleichen Ergebnis. Dann vielen mir die Leberwurstbrötchenschmierer ein und ich dachte: „er wird doch nicht…“ Doch, er hatte. Ich nahm den Gurt, schnallte mich hinter Jannis an und siehe da, der Bimmer bewegte sich mit Fahrstufe auf D vorwärts. Ein Lob dem Leberwurstbrötchenschmierer bei Mercedes, der ignoriert das Nichtanschnallen, so lange man nur rollt, dann erlegt der den Delinquenten allerdings mittels heftigem akustischen Terrorgongens. Jedenfalls hatten Jannis und ich mit unserem Ausparkritual diesmal keinen Spaß, sondern Stress.

Fehlt noch das Multiversum. Früher schrieb ich Universum, heute glaube ich – und das ist wirklich und wahrhaftig das Einzige was ich glaube – dass unser Universum ein Teil eines Multiversums ist. Ich oute mich hier auch und füge meine Idee dessen hier an.

Multiversum

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Wenn ihr über meine kindliche Vorstellung hinreichend gelacht habt, die die ihr auf der Suche nach dunkler Materie und dunkler Energie seid und gleichzeitig über die Äthertheorie lacht, schaut Euch mal selbstähnliche Strukturen in der Natur an. Und dann erklärt ihr mir Bitte, warum sich die Natur bezüglich schwarzer Löcher anders verhalten sollte.

Categories: 我的金瓶梅

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