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Fahnenmast

Seit Jahren träume ich von einem Fahnenmast. Solch einen hätte ich gern. Seit Jahren lästere ich mit meiner Frau herum, dass man dort im Zustand von Frustration dann immerhin ein altes Unterhemd – oder auf hessisch „´n ahl Unnerhemd“ – aufhängen könnte. Fünf Tage vor der Bundestagswahl, bedauere ich das Nichtvorhandensein eines Fahnenmastes extrem stark. Der würde mir die Gelegenheit bieten am Sonntag dem 22. September 2002 um sechs Uhr in der früh aufzustehen, und einen Fahnenappell durchzuführen. Ich könnte dann die europäische Flagge abziehen und mit Einsatz eines Trompetensolos (den Trompeter müsste ich allerdings erst noch finden) rot flaggen. Ich habe schon Überlegt noch ein großes rotes Tuch für Sonntag zu besorgen. Dann könnte ich mich wenigstens bei uns im Ort, wo sich die Feldwege kreuzen, aufstellen und versuchen noch ein paar Leute zum rot wählen zu bekehren.

Ich fürchte mittlerweile in tiefster Seele, dass die Bevölkerung Deutschland dabei ist einen fürchterlichen Fehler zu begehen und König „Stoiber“ an die Macht zu wählen. Der Stoiber, der immer über Schröder sagt, „er kann es nicht!“ Aber die Frage, kann er es, beantwortet er uns nicht. Das am miesesten geführte Bundesland hat er, zweitgrößte Staatsverschuldung hat Bayern, seit dem „Crash“ der „New Economy“ nimmt die Arbeitslosenzahl in Bayern rasend zu und den sollen wir wählen, zum König; ich bin doch nicht blöd – aber das wissen Sie ja.

Zurück zum Fahnenmast. Das beste Argument meiner Frau gegen den Mast war: „die Fahnen sind so teuer!“ Bei ebay gibt es Fahnen so von 10 – 20 €, also von wegen teuer. Aber eigentlich ist meine Frau nur gegen den Fahnenmast, weil sie Angst vor dem alten Unterhemd und der Reaktion der Umgebung darauf hat; na ja was soll‘s, dann habe ich eben keinen Fahnenmast und Geld gespart.

Nachtrag: Stoiber blieb unserem Vaterland erspart. Den Fahnenmast ergatterte ich 2008, aber dann zogen wir um und Liederbach wird wohl  nie durch das alte Unterhemd verschönert werden.

Categories: 我的金瓶梅

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