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Mobiltelefone und andere High-Tech-Geräte

Sind eigentlich eine feine Sache. Sie haben selbstverständlich auch Nachteile. Ich habe seit einigen Jahren ein solches Mobiltelefon, beruflich halt, und habe mich daran gewöhnt.

Lange, wirklich lange habe ich meine geliebte Frau beackert, besabbelt, belabert, bekniet und ich weiß nicht was noch alles, sich ein Mobiltelefon zuzulegen. Irgendwann gab sie auf. Aufgeben heißt bei meinem geliebten Weib nicht, dass sie „Ja“ sagt, sondern der Kopf neigt sich ca. 0,9 Millimeter nach vorn. Zu meiner Verteidigung muss ich anführen, dass ich viele Argumente vorbrachte und auch einige sehr seriöse und richtige hatte. Ich bin viel unterwegs, und dass schlimmste ist die Zeitverschiebung. Man will zu Hause anrufen, hören ob alles gesund und munter ist, oder ob es Probleme gibt. Man möchte aber auch mal die Stimmen hören, manchmal möchte man auch etwas loswerden oder fragen.

Garantiert ist das Festnetztelefon besetzt wenn man zu Hause anruft. Wenn nicht besetzt ist, ist keiner zu Hause. Das ist die Wahrheit. Man selbst ist in einem Hotelzimmer und hat 19,5 Minuten Zeit zum Kacken, Duschen, Zähne putzen und Anziehen, dann muss man schon wieder los zum Essen oder Arbeiten. Bei ordentlicher Zeitverschiebung ruft man dann morgens oder nachts noch einmal an und dann ist wieder besetzt, oder es nimmt keiner ab. Das nervt ungeheuer, glauben Sie mir. So hatte ich nun meine Frau vom Mobiltelefon überzeugt, bzw. ihren Widerstand überwunden. Also habe ich ein Handy erworben. Natürlich habe ich meiner Frau erklärt wie das Ding funktioniert und ihr als liebender Ehegatte auch alle wichtigen Nummern eingespeichert.

Meine Frau kann mit ihrem Handy Anrufe tätigen und entgegennehmen. Bei einer SMS wird es dann langsam etwas dünner. Eine SMS von dreien wird aus versehen gelöscht. Gelöscht heißt: die Liebe meines Lebens bekommt die zu drückende Knopfabfolge durcheinander, dabei wird die Nachricht meist unwiederbringlich gelöscht. Ich habe mehrmals versucht diesen Vorgang nachzuvollziehen, bekomme es aber nicht hin. Meine Frau geht mit ihrem Handy um als wäre es ein Monster aus einer anderen bösen Welt als der unsrigen. Mein Sohn hat mir berichtet, meine Frau hat mir das auch schon gebeichtet, dass meine Anna im Kaufhaus zum telefonieren zwischen den Regalen in die Knie geht und leise ins Telefon flüstert. Es ist offen gesagt schon besser geworden, aber anfangs hauchte sie dann ins Telefon: „ich bin gerade bei den Strümpfen, was willst Du?“

Alles in allem hat meine Frau ohnehin ein gestörtes Verhältnis zu allen Dingen die einen Mikroprozessor enthalten (also einen kleinen Computer). Wenn man einen Mikroprozessor in die Nähe meiner Frau bringt, oder sie in die Nähe eines solchen gerät, fällt der hochwahrscheinlich aus, verliert Daten oder spinnt in irgendeiner anderen Form. Das glaubt natürlich niemand. Aber ich kann ein Beispiel anführen. Ich bin voll gestresst am Frankfurter Flughafen, mit der üblichen „Lusthansa“ – Verspätung angekommen und musste mit dem Auto noch nach Weiden in die Oberpfalz fahren. Dabei lasse ich immer das Navigationssystem mitlaufen, weil wenn irgendwo ein Stau ist, berechnet das System nach zwei Tastendrücken sehr schnell eine Umleitung. Also habe ich mein „Navi“ gestartet und nach der Routenberechnung meinte das System dann, ich wäre so gegen 23:00 h da. Ich habe daraufhin mein Hirn zum Rechnen hinzugezogen und mir gesagt, daß ich für die Strecke wohl keine 6 Stunden brauchen sollte, sondern nur 3 bis 3,5 Stunden. Also habe ich lange an meinem „Navi“ herumgefummelt. Es war sowieso Stau aus Frankfurt raus, wie er eben halt immer präsent ist. Beim „surfen“ durch die Menüs, habe ich dann festgestellt, dass alles, aber auch alles, verstellt war. Ich rief meine Frau an, die das Auto am Wochenende inklusive „Navi“ benutzt hatte. Meine Anna fühlte sich ganz unschuldig, ich war stinksauer und stellte dann auch noch fest, dass mein gesamter Benutzerspeicher hin war, alles weg, jedes einprogrammierte Ziel, weg, hinfort! Nachdem ich bis hinter Aschaffenburg im „Stop and Go“ das ganze System zurückgesetzt hatte und alle sogenannten „Settings“ wieder in die Reihe gebracht hatte, stimmten dann die Berechnungen wieder. Bis heute habe noch nicht wieder alles in meinem Benutzerspeicher drin, was vorher drin war.

Das mit dem Mikroprozessor und meiner Frau ist nicht böse gemeint, sie weiß das ich dieses Kapitel schreiben will, und ich bin mir sicher, sie wird lachen und nicht böse sein.

Trotzdem bin der eigentliche „Loser“, immerzu. Ich hatte ja bei der Sache mit dem Mobiltelefon gedacht, ich hätte jetzt alles im Griff. Feststellen musste ich allerdings, dass die Erreichbarkeit durch ein Mobiltelefon nur dann wirklich gesteigert wird, wenn drei wesentliche Voraussetzungen erfüllt sind. Folgendes passierte nämlich: ich rief an und die freundliche Dame von D2 säuselte mir ins Ohr: „der Teilnehmer…“, oder „the person you…“ Die erste wesentliche Bedingung ist also, dass Handy muss auch eingeschaltet sein. Ein anderes Mal rief ich an und es klingelte, es hob aber niemand ab, weil meine mir Angetraute das verdammte Ding nicht mitgenommen hatte. Wieder rief ich später einmal an und es klingelte, ich hatte vorher schon mal mit ihr telefoniert, wusste also sie hatte das Handy mit. Es nahm aber niemand ab, weil meine Frau das Klingeln nicht gehört hat – sagt sie.

Also reicht es nicht ein Handy zu haben um erreichbar zu sein, nein man muss es bei sich tragen, einschalten und zu guter Letzt noch das Klingeln hören.

Nachtrag: Heute ist es besser geworden. Meine mir anvertraute Ehefrau benutzt ihr Notebook und ihr Smartphone so souverän wie wenige. Nur manchmal -nur noch selten – aber doch selten gehen och mal Daten auf ominöse Art und Weise verloren. Meist ist nicht nachvollziehbar wie und warum, dann weiß ich wer es war und das ich nie erfahren werde ob die Klingonen oder die Romulaner schuld sind.

Categories: 我的金瓶梅

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