Worüber habe ich mich letzte Woche eigentlich geärgert? Gar nicht, doch über mich selbst, aber sonst über nichts. Gelästert habe ich, dass stimmt, fällt mir gerade wieder ein. Über Perilja, die Petersilieninsel, über die bin ich hergezogen. Sie wissen schon, die Insel die Marokko mit sechzehn „Deputy Sheriffs“ (Hilfsheriffs) eingenommen hat. Woraufhin dann Spanien sofort mit Elitetruppen die Insel wieder zurückerobert hat. Das war doch die Lachnummer überhaupt. Beide haben sich eigentlich blamiert. Der einzige Schaden der offensichtlich entstanden ist, sind die 10 oder 20 Ziegen, die von einem Helikopter ins Meer gefegt wurden. Bin gespannt, ob sich da jetzt jemand aufrafft und dem Bauer den Schaden ersetzt.
Bei der ganzen Diskussion um diese ca. 5 Hektar große Insel kam mir die ultimative Idee, wie man auf ganz moderne und übliche Weise ein solches Problem angeht. Man geht nämlich her und teilt die Insel, ganz klassisch sozusagen. Man teilt die Insel in zwei Teile, wobei dann ein Teil an Marokko geht und der andere an Spanien. Perfekt wäre dabei eine Nord-Süd Teilung, keine Ost-West Teilung. Bei der Ost-West Teilung hätte man dann ein logisches Argument dafür, warum der Südteil sinnvoller Weise an Marokko gehen sollte. Dies wäre denn dann doch zu einfach. Immerhin hatte sich ja sogar ein ganz mächtiger und kluger Mann in die Diskussion eingeschaltet, der ist immerhin der Außenminister der USA. Also Nord-Süd Teilung wäre wesentlich besser, da man dann noch Monate darüber streiten könnte, welcher Teil nun wer bekommen soll. Da hätte man dann auch noch mehr Leute in das Problem mit einbeziehen können. Mehr Leute in das Thema, wer welche Hälfte bekommt, zu involvieren, hat den nicht von der Hand zuweisenden Vorteil, dass man länger und intensiver über die ganze Thematik diskutieren kann. Sollte man dann nach einigen Monaten intensiver Diskussion zu einem Entschluss gekommen sein, dann könnte man das Problem natürlich noch intensivieren. Man könnte beispielsweise darüber diskutieren, ob man auf der spanischen Seite der Insel ein Außenbüro des CIA installiert, immerhin handelt es sich bei Marokko um ein Land mit überwiegend muslimischer Bevölkerung, und die gehört be- und überwacht. Um dem ganzen dann die Krone aufzusetzen, müsste man den Weltsicherheitsrat anschließend bemühen, um festzulegen, wieviel Soldaten oder Hilfssheriffs in Uniform man jeweils auf beiden Seiten einkaserniert, um den Frieden dauerhaft sicher zu stellen. Ganz zum Schluss ließe sich dann auch noch darüber nachdenken ob eine Seite nicht doch vorsichtshalber Nuklearwaffen auf dem Eiland stationieren sollte.
Wenn Sie mit dem lachen fertig sind, dann denken Sie mal darüber nach wie viele Menschen, ohne sinnvolle Tätigkeit, mein Vorschlag beschäftigen würde. Ganz zu schweigen von den ganzen Arbeitsplätzen die ich soeben, mehr oder minder fiktiv, geschaffen habe. Schließlich müsste ja jemand das Büro des CIA auf der Insel verwanzen, jemand müsste die Kasernen und Atomraketenbunker bauen und schlussendlich müsste jemand auch noch täglich genug frische Lebensmittel, und was man sonst noch so braucht, auf diesen unwichtigen Fleck Land am Rande des Mittelmeers bringen.
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