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Schnötten

Ich bin ja ein sehr ungezogener Mensch, das habe ich der Verwandtschaft auch vorgeführt. Meine Aktionen sind innerhalb der Familie berüchtigt. Ich bin halt der Chaot, sprich einer der es einfach tut. Mein Sohn war noch sehr klein, mathematisch ausgedrückt < 6 Monate, konnte noch nicht krabbeln, noch nicht frei sitzen. Die Verwandtschaft war versammelt eingelaufen um in unserer 40 Quadratmetermansarde den Geburtstag meiner Frau bei Kaffee und Kuchen zu feiern. Da unsere Sitzmöbel in der Anzahl begrenzt waren, saß der ältere Teil auf dem Sofa, in den Sesseln und auf den Stühlen. Ich hatte mich auf den Schaukelelefanten meines Sohnes gehockt und so erzählten wir uns was. Meine Frau und meine Mutter rumorten in der Küche um die Meute mit Kaffee im Überfluss (schließlich war Bremen mit Schleswig-Holstein versammelt und was die Kaffee trinken können glaubt kein Bayer oder Hesse) zu versorgen. Meinen Sohn hatte ich auf meinen linken Oberschenkel gesetzt und hielt ihn so leicht und locker im Arm.

Plötzlich sah ich das meinem Filius die Rotzfahnen aus der Nase liefen. An ein Taschentuch war auf Anhieb schlecht heranzukommen, also nahm ich den rechten Zeigefinger und wischte die Rotze erst mal damit ab. So, da saß ich nun, links meinen Sohn haltend, den konnte ich ja wohl schlecht fallen lassen, an der rechten seine „Schnötten“. An ein Taschentuch heranzukommen war somit unmöglich geworden; im Marketing bezeichnen die Amerikaner das als „Catch 22“! Alles guckte mich an, ich guckte alle anderen an, keiner machte irgendwelche Anstalten mir zu helfen. Da nahm ich meinen „Schnöttenfinger“ und wischte denselben unter meiner linken Achselhöhle an meinem Sweatshirt ab. Alles verzog das Gesicht, nur mein Erzeuger schüttelte den Kopf und lachte laut.

Die Moral von der Geschicht’? Es gibt keine!

Categories: 我的金瓶梅

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