Ich musste mein Auto zwecks Leasingrückgabe aufbereiten lassen. Üblicherweise mache ich das bei einem Unternehmen in Dietzenbach. Die machen den gründlich sauber und polieren das Fahrzeug ordentlich. Dann spart man Abzüge beim Leasing und zahlt weniger oder bekommt mehr zurück. Für die Zeit ohne das Fahrzeug brauche ich einen Leihwagen. Der freundliche Herr, welcher mein Auto übernahm, meinte dann, dass er leider nur einen Panda da hätte. Einen Seat erst am späten Nachmittag. Ich sagte dann nur, ich könne auch Panda fahren. Ich behaupte schon immer, ich könne alles fahren, völlig wurscht wie alt, klein oder groß. Im Prinzip stimmt das ja auch. Wer dereinst Käfer fahren musste, kommt mit dem Meisten auch zurecht. Lenkstockschaltung habe ich auch gefahren, finde es eher super denn als Last. Die Lenkstockschaltung hatte unser Wasserballkumpel Robert in seinem Benz und manchmal sonntags, wenn die Herren – ich war meist der Jüngste, spielte schon unter 18 Jahren in der ersten Herren – noch etwas müde von der Nacht waren, musste (durfte) ich fahren. Ungünstigerweise hatten die Herren nach einem Motorschaden im SL einen Bauerndiesel in das Auto gesetzt, was bedeutete, dass man auf der Landstraße zum Überholen immer einige 100 Meter Anlauf benötigte, um die notwendige Geschwindigkeit aufzubauen. Aber was solls nach ein paar Fehlversuchen, weil Gegenverkehr kam und man die aufgebaute Geschwindigkeit wieder verbremste, klappte es meist. Auch einen Trabbi durfte ich in Freiberg mal fahren. Der Besitzer fragte mich skeptisch, ob ich mit der Lenkstockschaltung zurechtkäme, na logisch doch. Im Prinzip kann ich auch ein Fahrzeug fahren, dass man mit Zwischengas schaltet, weil ich oft genug mit defekter Kupplung gefahren bin und dann ohne diese schalten musste.
Also bin ich mit dem Panda los nach Freigericht zu meinem Arbeitsort. Als ich den Panda anließ, nagelte dieser leicht und ich dachte, „oh, ein Diesel“. Da der Tank fast leer war, fuhr ich erstmal auf die Tanke um die Ecke und da sah ich dann beim Öffnen des Tankdeckels, dass der Panda Benzin wollte. Also haute ich reichlich E10 (Benzin mit Scheiße als Additiv) in den Tank. Das ging schnell, der Tank war recht klein und es rauschten nur wenig mehr als 30 Liter hinein. Ich fuhr dann also los und dachte, wenn der so unruhig läuft, dann haben die da einen Dreizylinder hineingepackt. Was ich ferner feststellte und nicht so ganz in meinem Verstand verarbeitete, war, dass der Pandabär ein Sechsganggetriebe hatte. Als ich dann auf die Rodgauautobahn, die keine Autobahn ist, fuhr, konnte ich trotz voller Ausnutzung der Beschleunigungsspur mich kaum in den Berufsverkehr einordnen. Mann, dachte ich, musst mehr schalten. Aber auch schalten machte die Sache nicht wirklich besser. Ich fuhr also weiter und als ich die A66 erreichte, war da auf dem Stück, auf dem die 66 mit der 45 parallel läuft, nichts los. Also trat ich auf der rechten Spur das Gaspedal bis zum Anschlag durch um zu sehen war passiert. Auf den knapp 4 Kilometern gelang es mir dann den Panda von etwa 100 km/h auf sagenumwobene knappe 160 km/h zu beschleunigen. Beim Kurveneingang zur A66 war dann allerdings Schluss, weil der Fahrer des Rentnergolfs, welcher mich vorher überholt hatte, in die Hose machte, vor mir einscherte und mich ausbremste. Das übliche halt, was diese Fahrer so treiben. Jedenfalls war mir dann klar, dass die atemberaubende Beschleunigung des Fahrzeugs nahe null lag. Eine Kollegin sprach mich nachmittags dann auf den Panda an und fragte, wie der so fährt. Ich sagte, dass der Wagen zwar fahre, aber so gut wie nicht beschleunige. Sie lachte daraufhin und meinte der Motor sei doch wohl der Gleiche wie in ihrem Punto. Das konnte ich mir nicht so richtig vorstellen, da ich den Punto eigentlich immer für ein recht vernünftiges Auto hielt. Jedenfalls googelte ich dann mal mit dem Fahrzeugschein, was das für ein Motor sei und fand heraus, dass es sich tatsächlich um einen Dreizylinder-(Mild) Hybrid handelt. Angegeben ist der mit 81 kW Systemleistung, da hätte das Ding doch trotzdem ganz vernünftig fahren müssen dachte ich. Irgendwann kam die Kollegin und fragte, ob das ein Hybrid sei. Ich sagte dann, „mit Sicherheit, weil, der hat eine Batterieladezustandsanzeige“. Sie lachte und meinte, „dann ist klar, warum der nichts vom Teller zieht, FIAT kann kein Hybrid!“ Also hatten wir das schon mal geklärt. In der Konsequenz habe ich den Panda, weil nahezu unfahrbar – auf dem Firmenparkplatz stehen lassen und bin die Tage mit unserem Citroën Berlingo gefahren. Der ist zwar fürchterlich laut aber der Diesel fährt sich ansonsten einwandfrei. Hat ein Fünfganggetriebe und man kann sehr angenehm damit fahren.
Eigentlich heißt ja FIAT: „Fehler in allen Teilen“ oder „Für Italiener ausreichende Technik“. Womit wir bei der Kaffeemaschine angekommen sind. Unsere – besser gesagt die Meine – denn meine mir von unserem Multiversum anvertraute Gattin ist da sozusagen eher Gastnutzerin, Rocket Appartamento, ihres Zeichens eine italienische Espressomaschine liefert seit Tagen nur Plörre. Daher habe ich als Maschinist ein paar Dinge ausprobiert, aber die Plörre blieb. Nach der Erfahrung mit dem Panda habe ich dann zu meiner geliebten Frau gesagt: „Da die Rocket ja eine italienische Espressomaschine ist, hat die da vielleicht s o etwas wie Gefühle?“ Kurz und knapp habe ich sie gestern auf den Rücken gelegt und die Dichtung als Übeltäter entlarvt. Als bekloppter und Berufs-kranker Ingenieur hatte ich das Ersatzteil allerdings in weiser Vorausschau am Vormittag schon bestellt und hoffte, dass es am Folgetag schon ankommt. Es hat mich dann sage und schreibe eine Dreiviertelstunde, assistiert durch meine Frau, die mir leuchtete, die Dichtung herauszubekommen, so fertig war das Ding – steinhart. Das ist wie bei Alfa Romeo, man sollte immer eine Zylinderkopfdichtung und Werkzeug liegen haben. Hätte der Hersteller in die Gebrauchsanweisung hineingeschrieben man solle die Dichtung alle zwei Jahre wechseln wäre das deutlich besser für die Besitzer einer solchen Maschine.
Und die 1,54 Meter? Da muss ich ausholen. Meine Frau und ich unterhielten uns über den Umbau des Busbahnhofs in Bad Soden – immerhin wohnten wir dort 11 Jahre. Sie berichtete mir ihre Fußpflegerin hätte ihr erzählt, dass nach dem Umbau die Busse dort nicht mehr wenden könnten – zu Deutsch: alles für’n Hintern. Keine Ahnung ob das stimmt, die Information war reines Hörensagen, aber Schilda ist ja bekanntlich überall. So wie in dem Saunagarten, in den wir immer gehen, da hatten die Schildbürger entgegen dem Plan vergessen die Fenster in die Sauna einzubauen. Also suchen wir nun alle nach Säcken, in denen sich Licht transportieren lässt – aber das nur so am Rande. Vom Busbahnhof Bad Soden kamen wir dann zu dem dort angrenzenden Parkhaus, welches nach heutigen Maßstäben nur noch von Klein- und Kleinstfahrzeugen nutzbar ist. Ich bin da vor vielen Jahren – wir wohnten noch in Liederbach – mal mit meinem A6 hineingefahren. Und auch wieder hinaus, was ein wahres Abenteuer war. Mit „Suffgerede“ sollte man das gar nicht erst versuchen. Vom Parkhaus kamen wir dann zum Umbau der Ortsdurchfahrt Liederbach vor vielen Jahren – auch dort wohnten wir lange. Die hatten es geschafft – alles neu macht der Mai – beim Umbau der Bürgersteige und Parkbuchten die Parkbuchten viel zu schmal zu machen. Ein knapp zwei Meter breiter Pkw passt da kaum sauber hinein und Lieferwagen ragen in die Fahrbahn. Schilda grüßt wieder mal. Angebliche redete sich die Bürgermeisterin dann damit raus, dass die Planung für den Umbau aus den siebziger Jahren stammte. Ich behauptete also gegenüber meiner Frau, das man bedenken müsse, dass die Autos damals ja auch höchstens 1,60 bis 1,70 Meter breit gewesen seien, was sie für ihren Käfer und auch damals sehr präsenten Kadett B bestritt. Daraufhin googelte ich mal kurz auf meinem allwissenden, ehedem Telefon genanntem, Device um dann lachend zu konstatieren; „1,54 Meter Breite hatte dein Käfer, deshalb konntest du auch locker und ohne großen Aufwand den Türknopf auf der Beifahrerseite hochziehen.“ Selbst ein Opel Rekord D hatte nur eine Breite von 1,75 Metern, also auch weit entfernt von den heute üblichen knapp 2 Metern für größere Limousinen. Da ist dann schon klar, was eine Planung von Parkplätzen der 70er Jahre für heutige Autos bedeutet.
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