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Was Mauern und Zäune mit Merkels IstMirDochEgalRaute (<>) zu tun haben

Trump will eine Mauer. Ich würde zur Vorsicht raten. Das mit der Mauer ging bekanntermaßen schief. Leider hat Walter Ulbricht den Abriss nicht mehr erlebt. Die chinesische Mauer ist lang und war teuer. Gegen die Mongolen hat sie nicht geholfen. Reduziert auf die damalige Ökonomie, war der Bau wohl eher so etwas wie ein riesiges Arbeitsbeschaffungsprogramm ohne schlussendlichen Nutzen. Nutzen haben die Chinesen heute, denn es hängt Tourismus dran, und das bringt Geld. Schließlich sind nicht alle Touristen so bekloppt wie der hier tippende Schreiberling (ich korrigiere Herr Kachelmann: Wichtigtuer). Der meinte im Sommer zu seiner ihm von unserem Multiversum anvertrauten Ehegattin beim Besuch der chinesischen Mauer: „ Seilbahn brauchen wir nicht, ich bin da mit dem Herrn Nzapa schon hochgelaufen“. Leider trog mich meine Erinnerung und ich war Jahre vorher mit einem anderen Kollegen an einer anderen Stelle der Mauer gewesen. Da ich die Dinge in meinem älter werdenden Hirn nun vertakelt hatte, musste meine Gattin mit mir den Berg hoch. Nun ist meine Gattin im Gegensatz zu ihrem leicht übergewichtigen Mann (aktueller BMI=27) eine wahre Gazelle, 1,76 m und 60 kg ist nicht wahrlich dick. Da die Temperatur bei deutlich über 30° C bei kaum nennenswerter Luftfeuchte lag, mussten wir zu allem Überfluss alle 3 Serpentinenkehren anhalten und Wasser kaufen. Ich verlor mehr Flüssigkeit über den Atem, als über das Schwitzen. Meine Gattin keuchte und ihre Liebe droht in offenen Hass umzuschlagen. Nun ist sie – in diesem Fall zu ihrem Leidwesen – mit so viel Liebe gesegnet, dass sie nur sagte: „geh voraus und sag nichts mehr“. Zu meinem Trost war eine sehr dynamische Gruppe junger Franzosen auf dem gleichen Kriegspfad, in Summe auch nicht früher oben als Oma und Opa mit straffem Blick auf die 60. Interessieren würde mich dennoch, wenn Ökonomen einmal berechneten, ob die Mauer damals volkswirtschaftlich betrachtet ein mieses oder ein gutes Geschäft war.

Trump braucht eine Menge Geld für seine Mauer. 1600 km lang muss sie sein. Kosten soll sie sage und schreibe 12 bis zu sagenhaften 20 Milliarden US-Dollar. Nicht ganz billig. Die andere Mauer, also die vom Ulbricht und seinem saarländischen Nachfolger Honecker, war zwischen 1961 und 1964 gesehen auch nicht ganz billig. Geschätzt so um die 1,8 Milliarden DDR-Mark. Wieviel das wirklich nach heutigen Maßstäben wäre, entzieht sich meiner Kenntnis. Selbst wenn die DDR-Mark nur etwa 0,22 DM wert war, müssen wir die Inflation berücksichtigen. Die Lage ist, dass 1000 DM aus dem Jahr 1960 heute etwa 120 € entsprechen. Also war die Mauer für die DDR in den 4 Jahren wohl an die 1,8 Milliarden Euro teuer. Die Länge der Grenze war beachtliche 1400 km. Anzunehmen ist aber, dass die Kosten der Mauer in Deutschland wesentlich höher waren, denn zwischen 1964 und bis zum Fall der Mauer wurde ja noch kräftig aufgebohrt. Minen und Selbstschussanlagen gehen schließlich auch ins Geld. Die gute Nachricht an Donald Trump kann man aber einfach zusammenfassen:

Egal was auch immer die Mauer wirklich gekostet haben mag, abgerissen haben die Menschen sie trotzdem. Ans Geld hat dabei keiner gedacht. Menschen handeln zeitdiskret. Also ist es ihnen schnurz was vorher war und später sein könnte. Muss das Ding weg? Dann kommt es weg. Da niemand vorhersehen kann, ob eine Mauer in 20  oder 30 Jahren noch sinnvoll ist, von den Menschen ge- oder erduldet wird, bzw. ihren Zweck noch erfüllt – immer an die Mongolen denken – sollte man es sich mehr als zweimal überlegen eine Mauer zu bauen.

Da Politiker aber grundsätzlich nicht nach und mit Sinn und Verstand handeln, oder handeln können, handeln sie nun irgendeinen faulen Kompromiss aus. Dazu hätte ich einen so faulen Vorschlag, dass ich mich frage wer da noch widerstehen kann. Nehmt doch einfach 1600 km „trellis-work fence“ – zu Deutsch: Jägerzaun, den gibt es in der 1 Meter hohen Ausführung beim OBI ohne Mengenrabatt so ab 10 Euro pro Meter. Ich gebe zu, ich bezweifle, dass der Zaun irgendeinen unerwünschten Latino aufhält, dafür kostete er aber nur rund 16 Millionen statt 12 Milliarden Dollar – und Trump hätte seinen Zaun! Ansonsten empfehle ich <>!

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