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Fußball

Zum Fußball habe ich ein etwas, sagen wir mal, differenziertes Verhältnis. Ich gucke wenig Sport. Fußball dauert mir zu lange und ist zu langsam im Vergleich zu Basketball, Handball oder Wasserball. Ich bin kein Fußballfan. Eigentlich bin ich nur ein leidender Werder-Fan. Ich Maße mir auch nicht an, etwas von Fußball zu verstehen. Ich lese die FAZ und gucke mir die Ergebnisse an, damit ich im alltäglichen Smalltalk nicht als der allerletzte Depp dastehe. Das war es aber auch schon.

Nur bei EM und WM gucke ich die deutschen Spiele. Besonders Gerne wenn Deutschland gegen England spielt und Briten anwesend sind. So habe ich während der WM 2010 das Spiel Deutschland gegen England (4:1 – das geht immer noch runter wie Öl) abends in Hongkong in der Hotelbar geguckt. Nach dem 2:0 habe ich den fünf Briten vor uns in der Couchgarnitur – die Leimis hatten die Macht übernommen und die Möblierung extra geändert – zum Trost ein Bier spendiert. Mann/Frau war das ein tolles Gefühl – jeden Cent wert! Als dann einer der britischen Fans zur Halbzeit beim Stand von 2:1 Richtung Toilette an mir vorbeikam und meinte:

„wenn wir gewinnen, dann dürfen wir Dir aber auch ein Bier spendieren“?

Daraufhin sagte ich mit meiner öligsten Stimme: „wenn… – ihr das gewinnen solltet, dann Ja.“

Mein Kollege fragte mich dann, ob ich verrückt sei, so selbstsicher könne man das doch nicht wissen, dass Deutschland gewinnt. Daraufhin sagte ich ihm er solle warten in der zweiten Halbzeit hauen die die Engländer sowas von weg.! Schließlich konnte jeder Depp erkennen, dass die Klasse der deutschen Mannschaft eine eigene war. Nach dem 4:1 ging es mir dann richtig gut. Ich habe sehr gut geschlafen in der Nacht.

Das erste von zwei Live-Bundesligaspielen die ich je in meinem nun schon etwas längeren Leben gesehen habe, war Werder Bremen gegen den BVB im Weserstadion. Ich vermute mal, dass ich den Fußball auch deshalb nicht mag, weil besagtes Spiel für mich auch eines dieser Kindheitstraumata beinhaltet. Ich Knirps stand mit meinem Vater und einem großen Haufen anderer männlicher, selbsternannter Fußballexperten im Stadion und guckte mir das Spiel an. Damals kickte noch Höttges hinten auf der linken Seite – Ja so alt bin ich. Irgendwann kickte ein Werderkicker den Ball gen BVB-Tor und das sah verdächtig nach Tor aus. Nur knallte das Ding wohl gegen das Seitennetz. Ich schrie trotzdem: „Tooor“. Woraufhin mich einer der „Fußballexpertenarmleuchter“ hinter uns an meinen beiden hochgestreckten Armen hochhob und irgendwas von, „ich müsste wohl noch lernen ein bisschen besser hinzugucken“ faselte. Mein Vater machte gute Miene zum schlechten Spiel – wer will sich auch in der Begleitung eines Kindes in der Kurve eines Fußballstadions unbeliebt machen – und ich war wohl mit dem Fußball durch.

Das zweite Spiel war irgendwann in den frühen Neunzigern Eintracht Frankfurt gegen „Weißichnichtmehr“. Ein Nachbar welcher bei „Höchst“ schaffte, hatte VIP-Karten von seinem Arbeitgeber und nahm mich mit. So schauten wir also in der VIP-Lounge mit einem kalten Bierchen in der Hand und ein paar Canappes lutschend mit Jürgen Grabowski daneben einem schlechten Spiel zu. Auch das machte mich nciht zu einem Fußballfan.

 

Categories: 我的金瓶梅

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