Da ich in Bremen geboren wurde und mein erstes Bundesligaspiel als Zuschauer in einem Stadion Werder Bremen gegen die Borussia aus Dortmund war, konnte ich trotz meiner leichten Fußballphobie nur Werder-Fan werden.
Jahrelang immer auf und nieder, dann der Abstieg. Nur HSV-Fans leiden heute noch mehr. Dann „Ötte“ Rehagel, Aufstieg zweiter Platz, dreimal deutscher Meister. Danach der Abstieg ins Mittelmaß. Dann kam das Jahr 2015, Werder wieder mal ganz unten. Anfang Dezember war ich beruflich in Bremen und auf dem Rückweg am Flughafen dachte ich: „kauf Dir einen Aufkleber fürs Auto, vielleicht hilft das“. Gesagt getan, Aufkleber gekauft und mitgenommen. Dann auf dem Schreibtisch zu Hause vergessen und Werder verliert am Samstag. Sch…, also am Mittwoch auf dem frisch gewaschenen Auto den Aufkleber drapiert und Werder schlägt Schalke auf Schalke, arbeitet sich aus dem Keller und bleibt in der Liga.
Soweit, so gut. Dann die Saison 2016/2017. Alles wiederholt sich für Werder. Der Aufkleber geht ab. Anfang Februar das neue Auto und ich muss nach Bremen. Abends in den Thalia-Buchladen in der Innenstadt, Aufkleber kaufen. Der Verkäufer guckt mich an und fragt:
„ob das noch etwas nützt“? Ich sage,
„klar nützt das“, und erzähle ihm die Geschichte vom Vorjahr. Der Mann hat mich nur ungläubig angeguckt. Aber dann hat Werder etwas hingelegt, Sieg auf Sieg, nur ein paar Unentschieden – sagenhaft – Tabellenplatz 8. Ich bin mir sicher eines Tages wird der Verkäufer seinen Enkeln erzählen, „und dann hatte ich da mal so einen Bekloppten im Laden, der kaufte Aufkleber im festen Glauben, dass…“
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